Anna Caecilia Schott Anna Caecilia Schott, geb. von Spreckelsen
(24.6.1648 Hamburg - 16.2.1718 Hamburg)
Operngeschäftsführerin
Gänsemarkt 66-69, Standort der Gänsemarktoper, erbaut 1678, Abriss 1763 (Wirkungsstätte)
Als 1678 die Oper am Gänsemarkt, der so genannte Opernhof, östlich des Gänsemarktes als erste feststehende Bühne in Deutschland gebaut wurde, bedeutete das einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte des deutschen Theaters, das bis dahin seinen Platz an Höfen oder auf Straßen und in Jahrmarktsbuden gehabt hatte.
Eröffnet wurde das Opernhaus mit dem Singspiel „Adam und Eva oder der erschaffene, gefallene und aufgerichtete Mensch“ von Johann Thiele.
Als bürgerliches Unternehmen hatte die Hamburger Oper anders als die Hoftheater bürgerliche Träger und war auf Profiterwirtschaftung angewiesen. Einer der Initiatoren der Oper und erster Opernbesitzer und -direktor war der Jurist und spätere Senator Gerhard Schott. Nach seinem Tod im Jahre 1702 führte seine Witwe Anna Caecilia Schott als Operngeschäftsführerin die finanziellen Belange des Hauses weiter. Gespielt wurde an zwei bis drei Werktagen in der Woche, wobei die Vorstellungen, die am späten Nachmittag begannen, wegen der Umbauten vier bis sechs Stunden dauerten. In der Platzverteilung zeigte sich die soziale Struktur der Stadt: In den großen Logen saßen Adel und Kaufleute, in den oberen Logen Zuckerbäcker, Brauer, Kübler, Krämer, Goldschmiede, Schiffer, Maler und deren weibliche Angehörige, im Parterre Tagelöhner, Kutscher, Dienstboten, niedere Schreiber, Gesellen und Lehrlinge.
Text: Brita Reimers