Valesca Röver
(6.2.1849 Hamburg – 31.3.1931 Hamburg).
Malerin, Leiterin einer Malschule für Damen
Glockengießerwall 23
Urnenversand nach Kappeln an der Schlei
Gegenüber der Kunsthalle stand an der Ecke Glockengießerwall/Ferdinandstraße das Haus mit der Hausnummer 23, in dem 1891 Valesca Röver im zweiten Stockwerk ihre Malschule für Damen eröffnete. „Wir alle lächelten über Valescas Dilettantismus und schwärmten für die jungen Eitner und Illies, (...) deren farbige helle Bilder mich entzückten” (Gretchen Wohlwill: Lebenserinnerungen einer Hamburger Malerin. Bearb. Von Hans-Dieter Loose. Hamburg 1984.), schrieb die Malerin Gretchen Wohlwill. Auch wenn die bei Franz Skarbina in Berlin und an der Akademie Julian in Paris ausgebildete Malerin und Kunstgewerblerin, die vor allem Fruchtstillleben und Blumenstücke malte, selbst vielleicht keine große Künstlerin war, so erwarb sie sich doch dadurch große Verdienste, dass sie 1891, als die Hamburger Gewerbeschule und die Akademie noch keine Frauen aufnahmen, eine private Malschule für Damen gründete und avantgardistische Maler wie Ernst Eitner und Arthur Illies als Lehrer an ihre Schule holte. Illies führte den Bereich des Kunstgewerbes und verschiedene Drucktechniken in den Unterricht ein und gab Korrektur beim bildhauerischen Modellieren. Vor allem aber lernten die jungen Frauen Kopf-, Akt-, Stillleben- und Wandmalerei. Um nach der Natur zu malen wechselte die Schule im September alljährlich für drei Wochen aufs Land. Unterstützung erfuhr Valesca Röver auch durch den Direktor der Kunsthalle Alfred Lichtwark, der das Unterrichtsprogramm betreute. 1904 übergab Valesca Röver die Malschule der Landschafts-, Portrait- und Stilllebenmalerin und Kunstgewerblerin Gerda Koppel und widmete sich der Tätigkeit für den Hamburger Heimatschutz-Verein
Text: Brita Reimers