Margarethe Münch Margarethe Münch, geb. Wille
(12.4.1894 Hamburg - 13.1.1930 Hamburg)
Gründerin und erste Leiterin der Hamburger Kinderpflegerinnenschule
Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Erinnerungsstein)
Kinderpflegerinnenschule
Margarethe Münch wurde in Hamburg geboren. Sie war das vierte von fünf Kindern einer 1898 im 30. Lebensjahr verstorbenen Hausfrau und eines Kaufmanns. Sie besuchte ab 1900 die höhere Töchterschule von Gude Kuk und bis 1911 das Kindergärtnerinnen-Seminar des Fröbel-Hauses. Nach verschiedenen Anstellungen übernahm sie 1914 die Leitung der Warteschule im Waisenhaus der Stadt Hamburg. Von 1915 bis 1916 folgte die Fachausbildung im Kindergärtnerinnen-Seminar des Fröbel-Hauses mit der staatlichen Prüfung zur Kindergärtnerin. Nach erneut verschiedenen Anstellungen arbeitete sie von April bis Dezember 1918 als Technische Lehrerin an der Kinderpflegerinnenschule des Fröbelvereins. 1919 erreichte sie nach einjährigem Besuch des Lyzeums der Klosterschule den Lyceal-Abschluss. Danach konnte sie die Fachausbildung zur Jugendleiterin im staatlichen Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin absolvieren und arbeitete anschließend als aufsichtführende Jugendleiterin für die Vereinigten Fröbel-Kindergärten.
Auf Anregung und mit der Unterstützung mehrerer Hamburger Bürgerinnen (u. a. Anna Warburg) erarbeitete sie ab Februar 1922 den Lehrplan für eine private Kinderpflegerinnenschule mit angeschlossenem Internat, durch deren Besuch Mädchen aus einfachen Verhältnissen eine Berufsausbildung ermöglicht werden sollte. Im Mai 1922 wurde die Hamburger Kinderpflegerinnenschule mit Margarethe Münch als Leiterin eröffnet.
Am 28.12.1923 heiratete Margarethe Münch den Bibliothekar Walter Münch. Auch nach der Geburt ihrer Tochter Maria am 11.8.1924 arbeitete sie weiter als Leiterin der Schule.
Am 1.5.1927 wurde die Kinderpflegerinnenschule durch die staatliche Berufsschulbehörde der Hansestadt Hamburg übernommen. Die Leitung blieb bei Margarethe Münch. Viel zu früh starb sie am 13. Januar 1930 an einem Gehirntumor.
Text: Helmuth Sturmhoebel