Rosa Sucher Rosa Sucher, geb. Hasselbeck
(22.2.1847 Velburg – 16.4.1927 Eschweiler/Aachen)
Sopranistin
Dammtorstraße, Stadttheater (Wirkungsstätte)
Rosa Sucher war eine der bedeutendsten Wagnersängerinnen ihrer Zeit. Obwohl sie als Tochter des Rektors und Chordirektors Joseph Hasselbeck frühzeitig eine musikalische Ausbildung erhielt, dauerte es über 30 Jahre, bis sie auf dem Gipfel ihres Erfolges stand. Rosa Suchers Karriere ist eng mit der ihres Entdeckers und späteren Ehemannes, des Kapellmeisters Josef Sucher (1843–1908), verbunden. Über München, Trier, Königsberg, Berlin, Danzig kam Rosa Sucher 1877 nach Leipzig, wo sie ihren Mann kennen lernte und heiratete. 1878 kam das Ehepaar nach Hamburg, wo Rosa Sucher als Elsa im „Lohengrin“ debütierte. Dieser Rolle folgten viele große Wagnerpartien: Elisabeth, Sieglinde, Brünnhilde und Senta, Beethovens Leonore, Webers Agathe und Euryanthe, Mozarts Pamina und Gräfin in „Figaros Hochzeit“ und Bizets Carmen. Höhepunkt ihrer Hamburger Jahre war die Erstaufführung von Wagners „Tristan und Isolde“ 1882 mit Josef Sucher am Pult. „Sie war eine Isolde, wie sie nicht schöner und lebensvoller gedacht werden kann! Es war die beste, gewaltigste Leistung, die wir von dieser großen Künstlerin gesehen und gehört haben!“ hieß es am nächsten Tag in der Presse. Von Hamburg aus ging das Ehepaar auf ausgedehnte Gastspielreisen im In- und Ausland, war ab 1886 regelmäßig in Bayreuth, wo Rosa Sucher in der dortigen Erstaufführung die Isolde sang. 1888 verpflichtete sich das Paar an die Berliner Hofoper – ein großer Verlust für das Hamburger Musikleben. Nach dem Tode ihres Gatten 1908 ließ sich Rosa Sucher in Wien als Gesangspädagogin nieder.
Text: Brita Reimers