Christiane Nissen Johanna Henrika Christiane Nissen, verh. Brahms
(4.6.1789 Hamburg - 1.2.1865 Hamburg)
Mutter von Johannes Brahms
Ulricusstraße 91 (Wohn- und Wirkungsstätte)
In der Ulricusstraße 91 betrieb die gehbehinderte Johanna Henrika Christiane Nissen mit ihrer Schwester ein Warengeschäft, in dem sie Knöpfe, Zwirn und Weißzeug verkaufte. Christiane Nissen war Näherin und hatte schon seit ihrem dreizehnten Lebensjahr zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen müssen.
Neben ihrem Geschäft verdiente sie sich durch die Vermietung eines Zimmers ihrer Wohnung etwas hinzu. Einer ihrer Untermieter war der 1826 nach Hamburg gezogene Johann Jakob Brahms (1806– 1872). Er verdiente damals seinen Lebensunterhalt als Straßenmusikant. Am 9. Juni 1830 heiratete die 41-jährige Johanna Christiane Nissen den 24-jährigen Johann Jakob Brahms, der im selben Jahr in das Hornistenkorps der Bürgerwehr aufgenommen wurde. Das Paar bekam drei Kinder. Ihr zweites Kind Johannes (1833–1897) wurde später ein berühmter Komponist.
Zu seiner Mutter hatte er „zeitlebens ein inniges und fürsorgliches Verhältnis (…): ‘Die Mutter möchte ich immer mitnehmen können.‘ (Brahms, in: Litzmann 1927, Bd. 1, S. 27).“[1]
In den ersten Jahren ihrer Ehe war das finanzielle Auskommen der Familie nicht gesichert, denn die Einkünfte von Johann Jakob Brahms waren sehr unregelmäßig. Außerdem soll er zum Leidwesen seiner Frau nicht sehr sparsam gewesen sein. Wegen der finanziell unsicheren Lage musste die Familie mehrmals umziehen. So wohnte sie eine Zeit lang in der Speckstraße 60, dort im Schlüterhof, wo Johannes Brahms geboren wurde. Von 1842 bis 1850 lebte die Familie am Dammtorwall.
Text: Dr. Rita Bake