Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Heilwig

(1200 - vermutl. gest. 1250)
Gemahlin des Grafen Adolf IV. von Holstein und Schauenburg.
Namensgeberin für: Heilwigstraße, seit 1870 in Harvestehude
Namensgeberin für: Heilwigbrücke, seit 1904 in Harvestehude
Heilwig-Gymnasium, Wilhelm-Metzger-Straße 4
Siehe auch Nonnenkloster Herwardeshude


Heilwig von der Lippe, auch Heilwig von Schaumburg (1200-1248), Tochter von Hermann II. von der Lippe und Oda von Tecklenburg, war verheiratet mit Graf Adolf IV. von Holstein und Schauenburg (vor 1205-1261). Das Paar hatte vier Kinder.
Heilwig gab 1246 den Ausschlag für die Errichtung des Klosters Harvestehude. Die „religiöse Orientierung [ihres Gatten Adolf IV.] mag [sie] dazu bewogen haben, ein Kloster in der Nähe Hamburgs zu gründen, um ihr Leben als Nonne weiterzuführen. Naheliegend ist aber auch, daß sie selbst Nähe zur ‚vita contemplativa‘ verspürte“, schreibt Silke Urbanksi in ihrem Buch über das Kloster Harvestehude.[1] Das Zisterzienserinnenkloster befand sich in der Nähe des Dorfes Herwardeshude bei dem heutigen Stadtteil St. Pauli. Die Gebäude scheinen ca. 1250 fertiggestellt worden zu sein. Heilwig war bis 1258 Äbtissin des Klosters.
„Vom Domkapitel wurde für die Neugründung zur Bedingung gemacht, daß sich Äbtissin und Propst dem Erzbischof von Hamburg-Bremen und eben dem Hamburger Kapitel unterordnen. (…) Unterstützung erhielt das Kloster bis zu seinem Umzug an die Alster hauptsächlich von den Grafen von Holstein und Schauenburg und dem Adel aus deren Umfeld.“[2] Eine päpstliche Bestätigung der Güter wurde eingeholt, und der Erzbischof von Bremen gewährte allen, die beim Bau der Abtei halfen, einen Ablass.
Geistlich versorgt wurden die Nonnen durch ihren Propst und drei Kaplane, die von den Nonnen entlohnt wurden.
Text: Rita Bake