Betty Heine Betty Heine (Peira Heine, geb. van Geldern)
(27.11.1771 in Düsseldorf - 03.09.1859 in Hamburg)
Mutter des Dichters Heinrich Heine
Neuer Wall 28 (Wohnadresse)
Dammtorstraße 20 (Wohnadresse)
Jüdischer Friedhof an der Ilandkoppel Grab Nr. ZX 12
Die Mutter ist verschiedentlich Gegenstand im Werk Heinrich Heines. In den Gedichten „An meine Mutter B. Heine, geborene v. Geldern“, „Nachtgedanken“, „Caput XX und XXIV“ in „Deutschland. Ein Wintermärchen“, in den „Memoiren“ und an verschiedenen anderen Stellen kommt sie vor. Doch alle Äußerungen, auch wo sie sich autobiographisch geben, sind stilisiert und fiktionalisiert und können daher nicht mit der Realität gleichgesetzt werden. Heine, der zeitlebens bezüglich seines Geburtsdatums und Vornamens Verwirrung stiftete, spielte auch in den „Memoiren“. In der 60 Seiten langen Schrift, die sich im Wesentlichen auf seine Kindheit und Jugend beschränkt, stellt Heine die Eltern sehr eindeutig als zwei Pole der eigenen psychologischen Charaktermischung dar: die Mutter als die Vernünftige, den Vater als den Emotionalen. Der Mutter weist er die Hauptrolle in seiner Entwicklung zu, dem Vater bekennt er seine Liebe. Da das Portrait der Mutter bei allen Einschränkungen einen Eindruck von Betty Heine und ihrer Bedeutung für ihren Sohn vermittelt, soll es abschließend zitiert werden. Zunächst jedoch der eigene Versuch, ihr Bild entstehen zu lassen:
Peira van Geldern, die ihren Vornamen später in Betty umwandelte, stammte aus einer prominenten jüdischen Familie von Hoffaktoren und Ärzten in Düsseldorf. Sie besaß die damals für Frauen höherer Schichten übliche Bildung, beherrschte das Lateinische, Französische und Englische soweit, dass sie die Literatur in der jeweiligen Originalsprache lesen konnte, und spielte Flöte. Rousseau und Goethe waren die Lieblingsautoren der dem aufklärerischen Gedankengut verpflichteten jungen Frau. Das in ihrer Zeit weit verbreitete empfindsame Schwärmertum lehnte sie dagegen ab. In einem Brief an die Freundin Helene Jacob Israel heißt es: „Am wenigsten möchte ich mich aber nun von Ihnen bei diesem Namen rufen hören, denn sicher glaube ich, daß Sie über diesen Punkt gleich mit mir denken werden, denn so leicht ich auch eine kleine Schwärmerei verzeihe, so sehr hasse ich dennoch die sogenannte modische Empfindsamkeit, deren Existenz ich mehr für eine Empfindelei als Wirkung eines guten Herzens ansehe.“ (Brief vom 01. Januar 1796)[1]
Auch war sie nicht bereit, sich Konventionen zu fügen, wenn sie gegen ihre Überzeugung standen: „Nur der Schwache muß sich auf das große, dennoch aber schwankende Rohr Etikette stützen. Obgleich ich mit einem alltäglichen Gesicht und Figur auch einen alltäglichen Geist verbinde, so fühle ich dennoch die Kraft, mich über die Chimären: Vorurtheil, Konvenienz und Etikette, hinaus zu schwingen, und nur den Wohl(an)stand als die einzige Grenzlinie zu betrachten, um mich alsdann freiwillig unter den Schutz der Religion und Tugend zu begeben“, schreibt sie an die Freundin (Brief vom 24. Februar 1769).[1]
Auch politisch bezog sie eine eigene Position. Ihre Kinder warnte sie aufgrund der zerrütteten Verhältnisse im damaligen Deutschland vor der Misere der Kleinstaaterei: „Versprecht mir, nie in einem kleinen Staat eure Heimat zu suchen, wählt große Städte in großen Staaten, aber behaltet ein deutsches Herz für euer deutsches Volk!“1 Eine aufgeweckte, gebildete und freidenkerische junge Frau also, deren intellektuellen Rang Heine in seiner einseitig vernunftorientierten Darstellung der Mutter aber wahrscheinlich etwas überhöht hat. Der späte Briefwechsel mit dem Sohn, von dem aufgrund einer Vernichtungsaktion Heines leider nur noch wenige Briefe der Mutter erhalten sind, zeugt zwar von einer starken emotionalen Bindung zwischen Mutter und Sohn, nicht aber von einer intellektuellen Teilnahme Betty Heines an seinem Denken und Schaffen. Sie durfte, während er in Paris war, allenfalls kleine Besorgungen bei seinem Verleger Campe in Hamburg erledigen.
Ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit aber hatte die junge Frau unter Beweis gestellt, als im Sommer 1796 der zweiunddreißigjährige Samson Heine in Düsseldorf auftauchte. Betty verliebte sich in den schönen, sanften jüdischen Kaufmann, der mit Luxusgütern handelte. Er befreite sie aus einer tiefen seelischen Krise, in der sie seit dem rasch aufeinanderfolgenden Tod von Vater und Bruder steckte: „Heftige Gemüthsbeunruhigungen verursachen mir auch immer körperliche Leiden, und dies ist die Schuld, daß ich Ihnen noch nicht nach dem Tod meines zweiten Vaters, meines Bruders geschrieben habe, denn die ängstliche Unruhe, und das immerwährende Nachtwachen hatte meine sonst unerschütterliche Gesundheit so zerrüttet, daß wenn mich nicht das strenge und scharfe Verbot der Ärzte, die liebevolle Sorgfalt meiner Geschwister, und die dringende Bitte meiner Freunde, vom Krankenbett entfernt hätte, so wäre ich sicher auch eine Beute des Todes worden. Denn durch dem daß (ich) nur mit dem geliebten Kranken beschäftigt war, dessen Krankheit ich sich immer verschlimmern sahe, ohne dem reißenden Übel Schranken setzen, und den theuren Bruder retten zu können, wurde der Tod das Lieblingsbild meiner Phantasie und der einzige Ruhepunkt für meinen müden Geist“,1 schrieb Betty Heine am 27. Mai 1796 an die Freundin.
Drei Monate später ist ihr einziger Kummer: „...mein Heine reist morgen weg.“[1] Als die jüdische Gemeinde dem von auswärts kommenden Samson Heine die Heirats- und Niederlassungserlaubnis verweigerte, setzte Betty Heine Himmel und Hölle in Bewegung und erreichte schließlich ihr Ziel: Die Hochzeit fand am 01. Februar 1797 in Düsseldorf statt. Betty Heine ließ sich fortan in der jüdischen Gemeinde kaum noch sehen. Sie erzog ihre Kinder nicht orthodox, sondern aufklärerisch-liberal und schickte sie aufs Lyzeum bzw. Gymnasium, wo sie die einzigen Juden Düsseldorfs auf einer höheren Schule waren.
Überhaupt scheint Betty Heine sich vorgenommen gehabt zu haben, ihren Kindern den Weg zur Assimilierung und Nobilitierung zu ebnen, was bei dreien von ihnen auch nach ihren Vorstellungen gelang. Die einzige Tochter, Charlotte (geb. 1800), heiratete den angesehenen Hamburger Kaufmann Moritz Embden, zwei ihrer Kinder, Maria und Ludwig, stiegen in den Adel auf. Gustav (geb. 1805) wurde Herausgeber einer regierungsfreundlichen Zeitung in Wien, wofür er zum Ritter und 1870 zum Freiherrn von Heine-Geldern ernannt wurde. Maximilian (geb. 1806) wurde Militärarzt im russischen Dienst, heiratete eine russische Adlige und wurde in den persönlichen Adel erhoben. Nur der älteste Sohn, Heinrich (geb. 1797), widersetzte sich ihren Plänen. Statt einer Laufbahn als Höfling Napoleons, Bankier oder Jurist einzuschlagen, wählte er den Weg, den sie am meisten als brotlose Kunst fürchtete, den des Poeten. Da hatte es auch nichts genützt, dass die ökonomisch denkende Betty Heine jegliche Begegnung ihres Sohnes mit der Welt der Poesie zu unterbinden gesucht hatte. Die Differenzen bezüglich der beruflichen Laufbahn führten jedoch zu keiner Trübung des Verhältnisses zwischen Mutter und Sohn, denn: „Über meine wirkliche Denkart hat sie sich nie eine Herrschaft angemaßt und war für mich immer die Schonung und Liebe selbst“,2 heißt es in den „Memoiren“.
Welchen Einfluss die emotionale Bindung an die Mutter hatte, darüber bestehen in der Forschung Meinungsverschiedenheiten. Ob das Verhältnis im Bereich einer starken, eher positiven Mutter-Sohn-Beziehung anzusiedeln ist oder sich auf die fatale Einstellung des Sohnes zu Frauen auswirkte, der die Frauen in der Kunst stilisierte und sublimierte, im Leben aber nur Prostituierte und Grisetten begehren konnte, ist ohne eine differenzierte Beschäftigung mit dem Leben und Werk Heinrich Heines nicht zu beurteilen.
Während Betty Heine sich hauptsächlich um die Erziehung der Kinder kümmerte, baute Samson Heine sein Geschäft auf, was sich zunächst ganz erfolgreich anließ, wie die zunehmend komfortablen Wohnverhältnisse der Familie zeigen. Bettys Verdienst am Wohlstand lag darin, dass sie ihren verschwenderischen Mann in seinen Herren- und Militärallüren bremste. Doch dann kam der Niedergang.
Der Handel mit Luxusgütern war ein Geschäft, das gegen Wirtschaftskrisen empfindlich war, zudem hatte der lebenslustige Samson Heine keinen rechten Kaufmannssinn. Im Frühjahr 1819 musste er Bankrott anmelden – der Anfang vom Ende für ihn. Betty Heine folgte ihrem Mann im März 1820 über Hamburg nach Oldesloe, 1821 oder 22 nach Lüneburg und schließlich 1828 nach Hamburg, wo Samson Heine am 02. Dezember 1828 starb. Der Bankier Salomon Heine, der die Familie seines Bruders schon seit dem Bankrott finanziell unterstützt hatte, setzte seiner Schwägerin eine Rente von 1.000 Mark jährlich aus.
Betty Heine starb am 03. September 1859, dreieinhalb Jahre nach ihrem Sohn Heinrich Heine, der das Portrait seiner Mutter mit ihren Plänen für seine Zukunft beginnt:
„Durch den Rektor und meine Mutter wurde der Zwist beigelegt. Letztere war überhaupt nicht damit zufrieden, daß ich Verse machen lernte, und seien es auch nur französische. Sie hatte nämlich damals die größte Angst, daß ich ein Dichter werden möchte; das wäre das Schlimmste, sagte sie immer, was mir passieren könne.
Die Begriffe, die man damals mit dem Namen Dichter verknüpfte, waren nämlich nicht sehr ehrenhaft, und ein Poet war ein zerlumpter, armer Teufel, der für ein paar Taler ein Gelegenheitsgedicht verfertigt und am Ende im Hospital stirbt.
Meine Mutter aber hatte große, hochfliegende Dinge mit mir im Sinn, und alle Erziehungspläne zielten darauf hin. Sie spielte die Hauptrolle in meiner Entwicklungsgeschichte, sie machte die Programme aller meiner Studien, und schon vor meiner Geburt begannen ihre Erziehungspläne. Ich folgte gehorsam ihren ausgesprochenen Wünschen, jedoch gestehe ich, daß sie schuld war an der Unfruchtbarkeit meiner meisten Versuche und Bestrebungen in bürgerlichen Stellen, da dieselben niemals meinem Naturell entsprachen, Letzteres, weit mehr als die Weltbegebenheiten, bestimmte meine Zukunft.
In uns selbst liegen die Sterne unseres Glücks.
Zuerst war es die Pracht des Kaiserreichs, die meine Mutter blendete, und da die Tochter eines Eisenfabrikanten unserer Gegend, die mit meiner Mutter sehr befreundet war, eine Herzogin geworden und ihr gemeldet hatte, daß ihr Mann sehr viel Schlachten gewonnen und bald auch zum König avancieren würde – ach, da träumte meine Mutter für mich die goldensten Epauletten oder die brodiertesten Ehrenchargen am Hofe des Kaisers, dessen Dienst sie mich ganz zu widmen beabsichtigte.
Deshalb mußte ich jetzt vorzugsweise diejenigen Studien betreiben, die einer solchen Laufbahn förderlich, und obgleich im Lyzeum schon hinlänglich für mathematische Wissenschaften gesorgt war und ich bei dem liebenswürdigen Professor Brewer vollauf mit Geometrie, Statik, Hydrostatik, Hydraulik und so weiter gefüttert ward und in Logarithmen und Algebra schwamm, so mußte ich doch noch Privatunterricht in dergleichen Disziplinen nehmen, die mich instand setzen sollten, ein großer Strategiker oder nötigenfalls der Administrator von eroberten Provinzen zu werden.
Mit dem Fall des Kaiserreichs mußte auch meine Mutter der prachtvollen Laufbahn, die sie für mich erträumt, entsagen; die dahin zielenden Studien nahmen ein Ende, und sonderbar! sie ließen auch keine Spur in meinem Geiste zurück, so sehr waren sie demselben fremd. Es war nur eine mechanische Errungenschaft, die ich von mir warf als unnützen Plunder.
Meine Mutter begann jetzt in anderer Richtung eine glänzende Zukunft für mich zu träumen.
Das Rothschildsche Haus, mit dessen Chef mein Vater vertraut war, hatte zu jener Zeit seinen fabelhaften Flor bereits begonnen; auch andere Fürsten der Bank und der Industrie hatten in unserer Nähe sich erhoben, und meine Mutter behauptete, es habe jetzt die Stunde geschlagen, wo ein bedeutender Kopf im merkantilischen Fache das Ungeheuerlichste erreichen und sich zum höchsten Gipfel der weltlichen Macht emporschwingen könne. Sie beschloß daher jetzt, daß ich eine Geldmacht werden sollte, und jetzt mußte ich fremde Sprachen, besonders Englisch, Geographie, Buchhalten, kurz, alle auf den Land- und Seehandel und Gewerbskunde bezüglichen Wissenschaften studieren.
Um etwas vom Wechselgeschäft und von Kolonialwaren kennenzulernen, mußte ich später das Comptoir eines Bankiers meines Vaters und die Gewölbe eines großen Spezereihändlers besuchen; erstere Besuche dauerten höchstens drei Wochen, letztere vier Wochen, doch ich lernte bei diesen Gelegenheiten, wie man einen Wechsel ausstellt und wie Muskatnüsse aussehen.
Ein berühmter Kaufmann, bei welchem ich ein apprenti millionaire werden wollte, meinte, ich hätte kein Talent zum Erwerb, und lachend gestand ich ihm, daß er wohl recht haben möchte.
Da bald darauf eine große Handelskrisis entstand und wie viele unserer Freunde auch mein Vater sein Vermögen verlor, da platzte die merkantilische Seifenblase noch schneller und kläglicher als die imperiale, und meine Mutter mußte nun wohl einen andere Laufbahn für mich träumen.
Sie meinte jetzt, ich müsse durchaus Jurisprudenz studieren. Sie hatte nämlich bemerkt, wie längst in England, aber auch in Frankreich und im konstitutionellen Deutschland der Juristenstand allmächtig sei und besonders die Advokaten durch die Gewohnheit des öffentlichen Vortrags die schwatzenden Hauptrollen spielen und dadurch zu den höchsten Staatsämtern gelangen. Meine Mutter hatte ganz richtig beobachtet...
Ich brachte jenes gottverfluchte Studium zu Ende, aber ich konnte mich nimmer entschließen, von solcher Errungenschaft Gebrauch zu machen, und vielleicht auch weil ich fühlte, daß andere mich in der Advokasserie und Rabulisterei leicht überflügeln würden, hing ich meinen juristischen Doktorhut an den Nagel.
Meine Mutter machte eine noch ernstere Miene als gewöhnlich. Aber ich war ein sehr erwachsener Mensch geworden, der in dem Alter stand, wo er der mütterlichen Obhut entbehren muß.
Die gute Frau war ebenfalls älter geworden, und indem sie nach so manchem Fiasko die Oberleitung meines Lebens aufgab, bereute sie, wie wir oben gesehen, daß sie mich nicht dem geistlichen Stande gewidmet.
Sie ist jetzt eine Matrone von siebenundachtzig Jahren, und ihr Geist hat durch das Alter nicht gelitten...
Ihr Glauben war ein strenger Deismus, der ihrer vorwaltenden Vernunftrichtung ganz angemessen. Sie war eine Schülerin Rousseaus, hatte dessen ‚Emile’ gelesen, säugte selbst ihre Kinder, und Erziehungswesen war ihr Steckenpferd. Sie selbst hatte eine gelehrte Erziehung genossen und war die Studiengefährtin eines Bruders gewesen, der ein ausgezeichneter Arzt ward, aber früh starb. Schon als ganz junges Mädchen mußte sie ihrem Vater die lateinischen Dissertationen und sonstige gelehrte Schriften vorlesen, wobei sie oft den Alten durch ihre Fragen in Erstaunen setzte.
Ihre Vernunft und ihre Empfindung war die Gesundheit selbst, und nicht von ihr erbte ich den Sinn für das Phantastische und die Romantik. Sie hatte, wie ich schon erwähnt, einen Angst vor Poesie, entriß mir jeden Roman, den sie in meinen Händen fand, erlaubte mir keinen Besuch des Schauspiels, versagte mir die Teilnahme an Volksspielen, überwachte meinen Umgang, schalt die Mägde, welche in meiner Gegenwart Gespenstergeschichten erzählten, kurz, sie tat alles Mögliche, um Aberglauben und Poesie von mir zu entfernen.
Sie war sparsam, aber nur in bezug auf ihre eigene Person; für das vergnügen anderer konnte sie verschwenderisch sein, und da sie das Geld nicht liebte, sondern nur schätzte, schenkte sie mit leichter Hand und setzte mich oft durch ihre Wohltätigkeit und Freigiebigkeit in Erstaunen.
Welche Aufopferung bewies sie dem Sohne, dem sie in schwieriger Zeit nicht bloß das Programm seiner Studien, sondern auch die Mittel dazu lieferte! Als ich die Universität bezog, waren die Geschäfte meines Vaters in sehr traurigem Zustand, und meine Mutter verkaufte ihren Schmuck, Halsband und Ohrringe von großem Werte, um mir das Auskommen für die vier ersten Universitätsjahre zu sichern.
Soviel wirst Du gemerkt haben, teurer Leser, daß die Inokulation der Liebe, welche meine Mutter in meiner Kindheit versuchte, keinen günstigen Erfolg hatte. Es stand geschrieben, daß ich von dem großen Übel, den Pocken des Herzens, stärker als andere heimgesucht werden sollte, und mein Herz trägt die schlechtvernarbten Spuren in so reichlicher Fülle, daß es aussieht wie die Gipsmaske des Mirabeau oder wie die Fassade des Palais Mazarin nach den glorreichen Juliustagen oder gar wie die Reputation der größten tragischen Künstlerin.“[2]
Text: Brita Reimers