Louise Freydag
(2.6.1815 Hamburg - 14.5.1899 Hamburg)
Vorsteherin der Freydag’schen Armenschule
Steindamm 20 (Wohnadresse)
Louise Freydag lebte in der Wohnung ihrer Eltern. Ihr Vater, Joh. Heinrich F., war Kornmakler gewesen. Seine Witwe wohnte später Lange Reihe 28.
1835 gründete Louise Freydag zusammen mit sieben Damen den “Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege in St. Georg”. Sie war 50 Jahre lang die Vorsteherin dieses Vereins, der auch Freydagscher Verein genannt wurde.
Vereinszweck war: Armen- und Krankenpflege im Stadtteil St. Georg, hauptsächlich durch persönliche Besuche der Mitglieder bei den Armen und Kranken.
Mitglied konnte jede Dame christlichen Glaubens werden. 1906 hatte der Verein 26 Mitglieder. „Neben Alten, Witwen und Kranken werden auch durch Arbeitslosigkeit und sonst existenzlos gewordene Familien aufgesucht, um ihnen womöglich wieder zu einer Lebensstellung zu verhelfen, oder sie wenigstens durch tatkräftige Teilnahme vor der Verzweiflung zu bewahren. Die Besuchten werden angehalten, versäumte Trauungen und Taufen nachzuholen, sie werden zur Ordnung und Reinlichkeit veranlaßt, Kinder in den Kindergottesdienst gesandt, für gute Lektüre wird gesorgt. “ (Joachim, Hermann: Handbuch der Wohltätigkeit in Hamburg 1909). In den Jahren 1905/06 wurden 66 Familien fest unterstützt.
Frauen wurden für Rechnung des Vereins beschäftigt. Die von ihnen hergestellten Sachen, konnten bei den Damen des Vereins gekauft werden (Schürzen, Kinderkleider, Nachtleibchen, Unterröcke, Hemden, Unterhosen).
Der Verein unterhielt auch das Louisenstift in der Hinrichsenstraße 31
Text: Rita Bake