Jacqueline Morgenstern
(26. Mai 1932 in Paris - 20. April 1945 in Hamburg)
12 Jahre alte Französin aus Paris. Opfer des Nationalsozialismus.
Kindermord in der Schule am Bullenhuser Damm. (Siehe Geschwister-Witonski-Straße)
Namensgeberin für: Jacqueline-Morgenstern-Weg (seit 1993)
Tochter des Friseurs vom Place de la Republique in Paris, Charles Morgenstern. Ihre Eltern stammten aus Czernowitz in der rumänischen Bukowina und waren nach dem Ersten Weltkrieg nach Frankreich gekommen. Als die deutsche Wehrmacht Paris besetzte, flüchtete das Ehepaar Morgenstern mit seiner Tochter nach Marseille. Aber auch dort waren sie vor den Deutschen nicht sicher. Als die Wehrmacht in Marseille einmarschierte und Hatz auf die Juden machte, wurden die Morgensterns denunziert. An Jacquelines Geburtstag, dem 26.5.1944, wurde die Familie von der französischen Polizei verhaftet. Die Mutter kam nach Auschwitz und starb dort, der Vater wurde „im Januar 1945 in einem offenen Güterwagen nach Dachau transportiert, erlebte noch die Befreiung und starb am 23. Mai 1945 im Krankenhaus Feldafing.“ Jacqueline Morgenstern „wurde vom KZ-Arzt Josef Mengele zu den Tuberkulose-Versuchen ausgesucht, nach Neuengamme gebracht und als Zwölfjährige erhängt.“ (Günther Schwarberg: Straßen der Erinnerung. Hamburg 1992)
Seit 1993 gibt es im Hamburger Stadtteil Schnelsen den Jacqueline-Morgenstern-Weg.
Text: Rita Bake