Privates Koch- und Haushaltungsinstitut
Dammtorstraße 34 (ehemals)
In Algenblätter eingerollte rohe Lachs- und Thunfischscheibchen und kleine, reisumhüllte Kaviarhäppchen sind heute die kulinarischen „Renner“. Solche Gaumengenüsse sind heute „trendy“. Vor mehr als 150 Jahren galt dagegen ein saftiger Schmorbraten mit einem guten Burgunder noch als Hochgenuss sonntäglicher Bürgerfreuden. Damit ein solcher auch gelang, gab es Kochschulen, die von Bürgertöchtern der Hansestadt fleißig besucht wurden. Frau Hommer, geb. Fabian eröffnete 1831 solch ein Institut an der Dammtorstraße 34, das „nach wiederholter Aufforderung und durch die freundliche Theilnahme und Unterstützung angesehener Frauen unserer Vaterstadt“ gegründet worden war, hieß es 1842 im „Hamburger Adressbuch“. Während eines einjährigen Koch- und Haushaltungskurses lernten zukünftige Hausfrauen in der hellen, mit einem englischen Sparherd inklusive Back- und Bratenofen und einem gewöhnlichen Feuerherd ausgestatteten Institutsküche, wie sie die Vorbereitungen für das Einschlachten zu treffen hatten, wie Fleisch, Geflügel, Wildbret, Fische und Gemüse zu reinigen und behandeln seien, wie die Speisen gekocht, gebraten, gebacken oder geschmort werden sollten, wie Puddinge, Pasteten und Gelees herzustellen waren und wie das Einmachen von Früchten und die Aufbewahrung der Esswaren gelang.
Text: Rita Bake