Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Krameramts-Witwenstuben

Krayenkamp 10-11


In jedem Hamburg-Reiseführer werden die Krameramts-Witwenstuben als besonders sehenswert erwähnt. Romantisch in einem kleinen Hof gelegen, können die Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert sogar von innen besichtigt werden. Eine Tafel informiert: „Auf diesem Gelände entstand um 1620 ein Landhaus mit ‚Lustgarten‘ das Gartenhaus (Haus a und m/n). 1676 erwarb das ‚Krameramt‘, die Zunft der Einzelhändler, das Grundstück und bebaute es mit zwei Hofflügeln. Die jeweils fünf Häuser (Haus b-f und g-I) waren für die Witwen der Zunftmitglieder gedacht. Als 1863 mit der Gewerbefreiheit die ‚Ämter‘ aufgehoben wurden, erwarb die Stadt die Bauten und nutzte sie bis 1969 als Altenwohnungen. 1971–74 wurde dieser letzte Wohnhof des 17. Jahrhunderts in Hamburg durchgreifend renoviert.“
Jede Witwe bewohnte eine Bude, die aus einer Diele, einem Zimmer mit Gipsdecke und einem Ofen darin bestand. Auf einer Inschrift ist zu lesen: „Der große Witwenfreund, der Herr Zebaoth, sei dieser Häuser Schutz für Feuer und ander Noth.”
Text: Rita Bake