Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Armenhaus für Witwen

Rademachergang 102 (ehemals)


Ein Hauch von Nostalgie weht über den kleinen Platz am Rademachergang, auf dem ein Brunnen mit der Skulptur des Hummels, des legendären Hamburger Wasserträgers, steht. Die zwischen 1934 und 1937 durchgeführte Bebauung mit Wohnhäusern im Heimatstil zeigt kleinstädtisch-beschaulichen Charakter. Vom 17. bis 19. Jahrhundert lag hier das dicht bebaute, von einem Labyrinth schmaler Twieten und enger Höfe durchzogene Gängeviertel, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts saniert und zum größten Teil abgerissen wurde.
Als Gesche Loose, die Witwe eines in Hamburg verstorbenen Bremer Ratsherrn, 1577 am Rademachergang Nr. 102 ein wohltätiges Stift nur für Frauen gründete, befanden sich hier noch viele Gärten, und nur einzelne Häuserzeilen und freistehende Einzel-Häuser säumten die Straßen.
Bemüht zu helfen, stifteten wohlhabende Bürgerinnen und Bürger z. B. Armenhäuser in denen gottesfürchtige und gut beleumdete Arme eine kostenlose Bleibe erhielten. „Zankweiber“, „faule“ und „träge“ Frauen wurden nicht aufgenommen.
Text: Rita Bake