Anna Helms-Blasche
(23.1.1877 Hamburg Fuhlsbüttel - 24.1.1963 Hamburg)
Bedeutende Vertreterin der Volkstanzbewegung
Wacholderweg 26 (Wohnadresse)
Anna Helms-Blasche war Dozentin an der sozialen Frauenschule in Hamburg. Zusammen mit ihren Mann Julius Blasche begründete sie 1908 die „Geestländer Tanzkreise“. Anna Helms-Blasche war Mitglied der Wandervogelbewegung und sammelte und veröffentlichte ab 1906 überlieferte Volkstänze. Mit ihrem Mann veranstaltete sie auch regelmäßig Volkstanzfeste sowie Aufführungen von Tanzmärchen. Die Volkstänze wurden nicht reproduziert, sie erhielten eine neue tänzerische Form. Von Anna Helms-Blasche ist auch das Tanzmärchen „Aschenbrödel“.
Kai Detlev Sievers schreibt über Anna Helms-Blasche: Sie begann ab 1911 „mit dem Einüben von Volkstänzen, nachdem von Hamburg Alt-Wandervogel ein Jugendheim gegründet worden war. Wesentliche Unterstützung erhielt sie auch vom ‚Arbeiter-Bildungs-Verein von 1856‘ in Hamburg. (…) Die meisten Tänze fand sie im norddeutschen Tiefland. Dort entstand 1912 die ‚Geestländer Vereinigung für Volkstänze‘, die reformorientiert strikt auf Alkohol- und Rauchverbot achtete.
In ihrer Arbeit fühlte sich Anna Helms-Blasche als Nachfolgerin der Brüder Grimm sowie Achim von Armins und Clemens Brentanos. Wie diese die Fassungen von Volksmärchen und Volksliedern überarbeitet hätten, so wolle auch sie ‚vorurteilsfrei‘ und ‚unbefangen (…) prüfen, in welcher Form der Volkstanz seinen reinsten und stärksten Ausdruck findet‘ Das hieß, welches die geeignetste Form für die Vorführung auf der Bühne vor der Öffentlichkeit war.“[1]
Text: Rita Bake