Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Margarete Schuster

(21.5.1899 Oldenburg – 9.2.1978 Hamburg)
Evangelische Pastorin i. R., Gemeindehelferin
St. Michaeliskirche (Michel): Englische Planke 1 (Wirkungsstätte)
Holstenwall 13 (Wohnadresse)


„Margarete Schuster war eine der ersten Theologinnen der Evangelisch-lutherischen Kirche im hamburgischen Staate, konnte aber 20 Jahre lang nur in der deutlich geringer bezahlten und angesehenen Position einer Gemeindehelferin an der Hauptkirche St. Michaelis wirken.“[1]
Nach dem Abitur im Jahre 1921 hatte Margarete Schuster, Tochter eines Gymnasialprofessors in Erlangen mit dem Studium der Evangelischen Theologie begonnen, welches sie als eine der ersten examinierten Frauen 1925 abschloss. Weit unter ihrer Qualifikation fand sie 1926 an der Hamburger St. Michaelis Kirche eine Anstellung. Sie wurde als Gemeindehelferin beschäftigt und war zuständig für die Jugendarbeit, den Kindergottesdienst und die „Frauenhilfe“. Außerdem musste sie sich um diejenigen Familien kümmern, die sich weder hatten kirchlich trauen noch ihre Kinder hatten taufen lassen. Daneben unterrichtete sie Religion in der ersten und zweiten Klasse der sich in der Straße Hütten 28 befindenden Wetkenschen Armenschule, kümmerte sich um Bedürftige und bestand 1930 die zweite theologische Prüfung, für die in Hamburg Frauen erst seit 1925 zugelassen waren. Obwohl sie die gleiche Qualifikation wie die Pastoren hatte, blieb sie Gemeindehelferin und konnte erst 1947, als eine entsprechende Stelle frei wurde, Pfarramtshelferin werden. Damit war sie immer noch weit geringer entlohnt als die Pastoren. Doch dies nahm sie ohne zu murren hin. 1950 ging Margarete Schuster aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. 1969 erhielt sie die Amtsbezeichnung „Pastorin i.R.“.
Vita, siehe Rainer Hering, in: Hamburgische Biografie. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke. Bd. 1. Hamburg 2001, S. 284.