Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Ilse Thouret Ilse Thouret, geb. Randad

(19.8.1897 Hamburg – 20.1.1969)
Motorradrennfahrerin, Automobilrennfahrerin, Sportjournalistin
Gellertstraße 18 (Wohnadresse als Kind bei ihren Eltern)
Rondeel 17 (Wohnadresse in den 1920er-Jahren als verheiratete Frau)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: AC 21/ AC 22/99/ 109-117


4070 Thouret
Rondeel 17, Foto: Beate Backhaus

Tochter des Kaufmanns und Konsuls von Togo, Heinrich Randad. Verheiratet seit 1920 mit Karl Thouret, zwei Töchter.
Ilse Thouret wurde bereits im Alter von 11 Jahren Hamburger Turnmeisterin. 1921: Deutsche Kanu-Meisterin; 1923: Erstes Goldene Sportabzeichen; 1924; Hamburger Siebenkampfmeisterin; 1924-1929: Mitglied der deutschen Hockey-Auswahlmannschaften.
Ilse Thouret bekam 1927 ihr erstes Motorrad (750 cm3 Mabeco). Damit begann ihre Sportkarriere im Motorsport. Ein Jahr später starb ihr Ehemann, mit dem sie zwei Kinder hatte. Den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder verdiente sie fortan als Sportlehrerin.
Im Motorsport wurde Ilse Thouret wurde Puch-Werksfahrerin; werksunterstützte Fahrerin für Auto Union-DKW.
1936 startete sie offiziell für Deutschland auf der Internationalen 6-Tage-Fahrt. Sie war damals die einzige Frau unter 60 Fahrern der Wehrmacht, der SS, der NSBK und der Flieger.
1938 Autorennfahrerin auf Hanomag-Sportwagen; 1939 als erste Frau auf dem Motorrad erhielt sie das Goldene Motorsportabzeichen und die Sportmedaille in Silber, die höchste Sportauszeichnung der Stadt Hamburg.
Ab 1950 bildete sie mit ihren beiden Töchtern Anneliese und Elga das Thouret Damentrio für NSU-Lambretta. 1951: Thouret-Trio wurde offizielles deutsches Vespa-Team. 1959 fuhr Ilse Thouret mit dem DKW-Munga quer durch Afrika.
Text: Rita Bake