Lore Kegel Lore Mathilde Kegel, geb. Lessing, gesch. Gessner, gesch. Konietzko
(9.10.1901 Düsseldorf – 15.11.1980 Hamburg)
Kunsthändlerin, Sammlerin außereuropäischer Kunst, besonders Afrikanische Kunst
Breckwoldstraße 8 (Wohnadresse und Wirkungsstätte: Geschäft)
Als erste Studentin Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf (1919-1922), danach betätigte sie sich als Kunsthändlerin und Malerin, verheiratet in erster Ehe mit dem Maler Richard Gessner, zweite Ehe mit dem Forschungsreisenden und Kunsthändler Julius Konietzko, begleitete ihn „ab 1924 als Zeichnerin auf vielen Reisen (…), zu den Aran-Inseln (1926), nach Indien und Tibet (1927/28), Sardinien und in die Abruzzen (1931)“.[1] Scheidung 1935. Danach führte Lore Kegel eine eigene Kunsthandlung „Lore Kegel – Exotische Kunst“. Wegen ihrer jüdischen Herkunft während der NS-Zeit aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Bereiste viele außereuropäische Länder, wo sie Exponate für Museen sammelte. Lore Kegel veranstaltete in der NS-Zeit „sogenannte ‚Kegel-Abende‘ (…) in ihrem Haus an der Eilenau. Ihr Mann, der Arzt Dr. Georg Kegel, betrieb in Eilbek eine große Praxis. Die Gastgeberin war als wache Gesprächspartnerin und als Kunst ‚Sachverständige‘ geschätzt. (…) Die Treffen währten bis zur Zerbombung des Hauses 1943.“[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg bereiste sie allein bzw. in Begleitung ihres dritten Ehemannes Dr. med. Georg Arthur Kegel oder gemeinsam mit ihrem Sohn aus zweiter Ehe Afrika, Indien, Kanada, USA, Russland u.a. und brachte von dort zahlreiche Exponate („Stammeskunst-Objekte“) mit. 1964 übernahm ihr Sohn die Firma seiner Mutter, die auch deutsche und ausländische Museen und Ausstellungen belieferte. Lore Kegel widmete sich nun der Malerei. Ihr Sohn betreut ihren künstlerischen Nachlass, der u. a. aus mehr als 1000 Pastellzeichnungen besteht.
Text: Rita Bake