Helene Francke-Grosmann Amalie Margarethe Helene Francke-Grosmann, geb. Grosmann
(21.2.1900 Fraustadt/Schlesien – 23.8.1990)
Forstwissenschaftlerin, Biologin
Institut für Holztechnologie: Leuschnerstraße 91 (Wirkungsstätte)
Mittelweg 3 (Wohnadresse in Reinbek)
Prof. Dr. ing. forest. International anerkannte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Forstwirtschaft, der Entomologie und der Mykologie. Dozentin an der Universität Hamburg. Leiterin der Forschungsstelle Forstschutz an der Bundesanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Reinbek.
Helene Francke-Grosmann studierte zwischen 1926 und 1928 an den Universitäten Jena und Kiel, dann von 1928 bis 1930 an der Forstlichen Hochschule in Tharandt (Abt. der Technischen Hochschule Dresden). Im Juni 1930 promovierte sie in den Fächern Forstzoologie, Forstbotanik und forstliche Bodenkunde und Standortlehre. Danach erhielt sie ein Stipendiat und wurde Assistentin am Botanischen Institut der Forstlichen Hochschule Tharandt. Zwischen 1931 und 1933 hatte sie einen Forschungsauftrag zum Thema „Polyederseuche der Insekten“ am Zoologischen Institut in Tharandt. Von 1934 bis 1936 war sie Assistentin an der Staatlichen Hauptstelle für Forstlichen Pflanzenschutz Tharandt, heiratete 1935 den Forstmeister Dr. A. Franke, wurde zwischen 1936 und 1939 Volontärassistentin am Zoologischen Institut Tharandt -allerdings ohne feste Besoldung, nur mit gelegentlich bezahlten Aufträgen und erhielt erst 1944 wieder eine weitere Aufgabe. Sie bekam am damaligen Reichsinstitut für Ausländische Koloniale Forstwirtschaft in Reinbek bei Hamburg den Forschungsauftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Bearbeitung der Dendroctonus-Kalamität in Schleswig-Holstein. Im August 1945 wurde sie wissenschaftliche Angestellte an der jetzigen Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Reinbek und Leiterin der Forschungsabteilung Forstschutz. Im Februar 1949 habilitierte sie sich an der Universität Hamburg für das Fach Forstwirtschaft, speziell Forstschutz. 1957 wurde sie zum a.pl. Professor der Universität Hamburg ernannt. 1965 schied sie aus dem Dienst aus.
Laut ihrem Entnazifizierungsfragebogen, den sie ausfüllte, war Helene Francke-Grosmann vor 1933 Mitglied – so Eintrag im Entnazifizierungsfragebogen – einer „conservative Party“ gewesen. Auf die Frage, ob sie seit 1933 Mitglied einer Anti-Nazi-Partei/Gruppe gewesen sei, füllte sie im Entnazifizierungsfragebogen aus: „Stahlhelm womenship, entered 1930.1) In der NS-Zeit wurde sie 1936 Mitglied der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) und des Reichskolonialbundes, ferner von 1937 bis 1939 Mitglied des Deutschen Frauenwerkes und von 1939 bis 1940 Mitglied der nationalsozialistischen Frauenschaft sowie seit dem 1.12.1939 Mitglied der NSDAP. [1]
Ihre Entnazifizierung endete mit der Einstufung in Kategorie V entlastet.