Johanna Burmester Johanna Louise Ottilie Burmester (auch Burmeister), verh. Susmann
(12.09.1865 Hamburg - 17.06.1925 Hamburg)
Pianistin
Pinasberg 23 (Wohnadresse, als sie Kind war)
Kleiner Schäferkamp 29 (als sie verheiratet war)
Am Weiher 14 (letzte Wohnadresse)
Nach ihrem Bruder, dem Geigenkünstler Prof. Willy Burmester (1869-1933) ist die 1927 in Barmbek-Nord verlaufene Burmesterstraße benannt. Auch nach Johanna Burmester könnte diese Straße mitbenannt werden. Johanna und Willy Burmester waren die Kinder des Hamburger Musiklehrers Joh. Andr. Wilhelm Burmester (1843-1902) und der Sängerin Caroline, geb. Buchler (1844-1907).
Wie aus den Memoiren ihres vier Jahre jüngeren Bruders, des Geigers und Komponisten Willy Burmester, hervorgeht, habe Johanna Burmester in ihrem siebten Lebensjahr „bereits fleißig Klavier“ gespielt (Burmester, S.12). Um 1881 erhielt sie in Weimar Unterricht von Friedrich Liszt. Während seiner Hamburger Zeit übernahm der Klaviervirtuose und innovative Dirigent Hans von Bülow ihren Unterricht.
„Schon ab 1876 trat Johanna Burmester mehrfach zusammen mit ihrem Bruder in Hamburg und Umgebung auf. Genaue Konzertdaten sind allerdings nur in geringer Zahl, beispielsweise für Konzerte in den Jahren 1886 und 1887 in Berlin und 1889 in Hamburg belegt. Mindestens einmal im Jahr veranstalteten die beiden Geschwister ein gemeinsames Konzert in Hamburg. Über einen Auftritt am 20. März 1890 berichtet das ‚Hamburger Fremdenblatt’ von einem ‚rühmenswerten Grad der Ausbildung’, den das Geschwisterpaar nicht nur durch Fleiß, sondern auch durch Talent erreicht habe: ‚Wie Viele fühlen sich berufen, doch wie Wenige sind auserwählt. Zu den Letzteren gehört ohne Zweifel das Geschwisterpaar Burmester’ (Hamburger Fremdenblatt 21. März 1890).“
Gleichermaßen freundlich über beide Geschwister äußerte sich das „Hamburger Fremdenblatt“ in einer Rezension der Aufführung von Beethovens Tripelkonzert op. 56 unter der Leitung Hans von Bülows im März 1890 kommentierte: „Die Wiedergabe des solistischen Theiles fordert drei vollkommen gleich fähige Künstler, […] am gestrigen Abend waren dies [...]. Frl. Johanna und Herr Willy Burmester [...]. Frl. Burmester ist eine tüchtige, künstlerisch fähige Pianistin, die von Beginn ihrer Studien […] stets das Hohe erstrebte“ (Hamburger Fremdenblatt 11. März 1890)“.
Johanna Burmester konzertierte jedoch selten außerhalb Hamburgs und trat fast ausschließlich als Begleitung ihres Bruders in Erscheinung. Lediglich der Zusatz „eigene Concerte“ (Signale 1892, S. 131) hinter ihrem Namen bei einer Aufzählung der erfolgten Konzerte in der Zeitschrift „Signale für die musikalische Welt“ lässt vermuten, dass sie in Berlin 1892 auch solistisch aufgetreten ist.
Neben ihren Kontakten zu von Bülow und Liszt ist durch die Tagebücher des Komponisten Peter Tschaikowskys belegt, dass Johanna Burmester auch mit ihm bekannt war. Offenbar hatte er die Familie Burmester im Januar 1888 bei einem seiner musikalischen Hamburg-Aufenthalte kennengelernt.
Verheiratet war Johanna Burmester seit dem 14.12.1894 mit dem Kaufmann Julius Susmann (15.10.1830 Glückstadt - 7.9.1904 Hamburg).
Text zusammengestellt von Dr. Cornelia Göksu