Ursula Lienert
(25.11.1934 – 6.2.2018)
Spezialistin für asiatische Kunst und Kultur
Brahmsallee 13 (Wohnadresse)
Steintorplatz (Museum für Kunst und Gewerbe, Wirkungsstätte)
Bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof
Dr. Ursula Lienert war von 1986 bis 1999 Leiterin der Sammlungen Ostasien und Islamische Kunst. In der Traueranzeige der Mitarbeitenden des Museums für Kunst und Gewerbe heißt es: „Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg kann sich glücklich schätzen, eine international so renommierte Kennerin der Ostasiatischen Kunst im Kollegium gehabt zu haben. (…) Ihre Leidenschaft für die Kunst, insbesondere die ihres Geburtslands Japan, hat sie bis ins hohe Alter bewahrt.“ [1]
Geboren wurde Ursula Lienert in Tokio als Tochter einer Lübecker Buchhändlerin und eines Hamburger Patentanwaltes.
Im Alter von 30 Jahren „begann sie, in Köln ostasiatische Kunstgeschichte zu studieren. Dann arbeitete sie am Kölner Museum für ostasiatische Kunst, danach reiste sie mit einem Forschungsauftrag des Deutschen Archäologischen Instituts nach China und in die USA“, [2] heißt es in einem Artikel über Ursula Lienert anlässlich ihres Eintritts in den Ruhestand 1999.
Die Anstellung im Museum für Kunst und Gewerbe sah sie für sich „als die Erfüllung meiner beruflichen Wünsche“. [3]
Ursula Lienert sorgte dafür, dass viele Sammlungen ins Museum kamen, so z. B. „die überragende Sammlung chinesischer Porzellane des langjährigen Museumsfreundes Harold A. Hartog, die nach dessen Tod 2007 den Weg in das Museum gefunden hat. Auch die vorzügliche Sammlung chinesischer Porzellane, Bronzen und Jade-Objekte, die Philipp F. Reemtsma zusammengetragen, die seine Witwe Gertrud dem Museum als Leihgabe für Jahrzehnte überlassen hatte und die sein Sohn Jan Philipp Reemtsma nach dem Tod der Eltern sodann dem Haus geschenkt hat (…)“[4]
Dieser – wie es in der Festschrift zu Ehren Ursula Lienert heißt – „Objektzuwachs hat gleichsam zwangsläufig eine Neupräsentation der Bestände nach sich gezogen. Auf diesem Gebiet hat Ursula Lienert Pionierarbeit geleistet (…)“ [5]
Diese sehr zeitintensive und wichtige Arbeit der Umgestaltung und Renovierung ihrer Abteilung war dann 1992 abgeschlossen.
Daneben verfasste Ursula Lienert viele wissenschaftliche Arbeiten, die in der bereits erwähnten Festschrift aufgeführt sind.
Im Grußwort dieser Festschrift wird nachdrücklich auf einen „Grundzug wissenschaftlichen Denkens“ von Ursula Lienert hingewiesen: „nämlich das partnerschaftliche Arbeiten (…), das sie auch bei anderen Gelegenheiten praktiziert hat.“ [6]
Während ihrer dortigen Tätigkeit konzipierte und führte Ursula Lienert viele Sonderausstellungen durch, so z. B. 1995 die Sonderausstellung „Krieger des Jenseits“. „1993 wurden unter dem Titel ‚Morgenländische Pracht‘ Schmuck, Waffen, Textilien, Teppiche und Malerei aus der islamischen Kunst gezeigt. Andere Ausstellungen widmeten sich der koreanischen Kalligraphie und der chinesischen und japanischen Kunst.“ [7]
„Am Anfang ihrer Hamburger Tätigkeit standen [Ausstellungen wie] drei ‚Paukenschläge‘: ‚Im Glanz der Jahreszeiten. Kostbarkeiten aus Japan‘ (1987), ‚Jadequell und Wolkenmeer. 5000 Jahre chinesischer Kunst aus dem Museum von Shanghai‘ (1988) und ‚Higashiyama Kaii. Landschaften‘ (1989). (…)“. [8]