Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Alchemilla e.V.

Margarethenstraße 29 (damals)


Alchemilla ist der Name für die Pflanze „Frauenmantel“. Bei dem Verein, der sich 1986 gründete, handelt es sich um ein Heilpraktikerinnenausbildungs-Projekt, das in den Zeiten der Neuen Frauenbewegung entstand. Heute befindet sich in der Bartelsstraße eine seit über 20 Jahren bestehende selbstverwaltete Heilpraktikerinnenschule für Frauen.
In der Selbstdarstellung des Vereins Alchemilla e.V. aus dem Jahre 1987 heißt es: „Verein zur Förderung der Selbstheilungskräfte der Frauen Alchemilla e. V. Wir sind ein selbstverwaltetes Heilpraktikerinnenausbildungs-Projekt und haben unseren Kurs im Sept. 86 angefangen. 21 Schülerinnen, 5 Heilpraktikerinnen, die uns 12 Std. die Woche unterrichten. In 3 Jahren wollen wir die HP-Prüfung bestehen, dazu müssen wir uns das schulmedizinische Wissen aneignen, uns damit auseinandersetzen. Außerdem geht es uns darum, verschiedene Therapieansätze (Pflanzenkunde, verschiedene Massageformen, Homöopathie, Astrologie etc.) kennenzulernen. In 3 Jahren wollen wir selbst heiler werden. Wachsen, indem wir Lern- u. Lehrformen gestalten, so daß wir beim Lernen einen Bezug zu uns spüren und jede sich ganz einbringen kann. Wachsen, indem wir unsere Wurzeln in der langen Tradition der Heilkunde von Frauen suchen, uns verwurzeln und einen Standpunkt finden, von dem wir uns entwickeln können. Wachsen, indem wir uns öffnen und spiegeln und so mehr verstehen. Wachsen, indem wir ‚Krankheit‘, d. h. jede Abweichung der Norm ‚Gesundheit‘ (geistig, seelisch, körperlich) akzeptieren. Von uns ausgehend können wir versuchen, diese Abweichung zu begreifen und mit ihr heilerisch umzugehen.“ (Hamburger Frauenstadtbuch. Hrsg. von Ulrike Helbig und Fraueninfobus. Hamburg 1987.)
Dieses Frauenprojekt bestand bis 2011. Eine der Mitbegründerinnen war Attis Silke Beyn, die bei Alchemilla e.V. als Lehrerin für Astrologie und HexenFrauenKraft tätig war.