Frauenperspektiven e.V.
Normannenweg 2 als Untermieterin beim damaligen Frauentechnikzentrum (FTZ) (ehemals), Charlottenstraße 26 (heute)
[Bild:4523_frauenperspektiven|left]Frauenperspektiven e. V. wurde in Zeiten der Neuen Frauenbewegung gegründet. In seiner Selbstdarstellung heißt es: „Der Verein Frauenperspektiven e.V. wurde 1989 von engagierten Frauen gegründet. Gemeinsam haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die selbstverständliche Verankerung frauengerechter Angebote in der Suchthilfe zu fördern und Beratungs- und Behandlungsangebote zu schaffen, in denen alle Belange, Themen und Erfahrungen von Frauen und Mädchen ernst genommen werden.
Leitbild
Unterstützung und Begleitung auf dem Weg in ein suchtmittelfreies, selbstbestimmtes Leben und bei der Entwicklung neuer Zukunftsperspektiven.
Beratung und Behandlung für Frauen und Mädchen
Wir unterstützen Frauen und Mädchen, die wegen ihres Konsums von Suchtmitteln (Alkohol, Medikamenten, Cannabis, legal highs, Meths, Heroin, Kokain u.a.) oder aufgrund von problematischer Internetnutzung die Kontrolle über ihr Leben teilweise oder ganz verloren haben und eine Beratung oder Behandlung/Therapie wünschen.
Dabei gehen wir davon aus, dass Frauen/Mädchen Suchtmittel einnehmen, weil
• sie hoffen sich zu entspannen,
• sie immer wiederkehrenden Stress abbauen wollen,
• ihr persönliches Umfeld dies tut und das auch von ihnen erwartet,
• die Anforderungen an ein modernes Mädchen-/Frauenbild Suchtmittel attraktiv erscheinen lassen,
• Schul-, Uni-, Berufs- und Versorgungs-/ Pflegeanforderungen nur mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln aushaltbar sind oder
• sie unangenehme und stark belastende Gefühle nicht mehr wahrnehmen möchten.
In der Regel versuchen Frauen und Mädchen mit dem Konsum von Suchtmitteln ihre Befindlichkeit aktuell und kurzfristig zu verbessern, Schmerzhaftes zu lindern oder unter Suchtmitteleinfluss Gefühle zu erleben, die sie sonst nur schwer oder gar nicht erleben können.
In dem Sinne fassen wir den Konsum von Suchtmitteln als Bewältigungsstrategie in Bezug auf Anforderungen und Stressoren im Leben von Frauen und Mädchen und wenden unseren Blick auf das, was zu bewältigt ist. Wir respektieren die unterschiedlichen Hintergründe für einen Suchtmittelkonsum oder für ein süchtiges Verhalten. Wir berücksichtigen die Wechselwirkungen zwischen der Individualität der Frauen und Mädchen, der Wahl ihrer Lebensform, ihrem Alter, ihrer Rolle als Frau oder Mädchen in der Gesellschaft und ihrem persönlichen Umfeld und ihrer sozioökonomischen Lebenssituation.
Wir arbeiten auf der Grundlage eines respektvollen und sensiblen Umgangs mit kulturspezifischen Werten, Normen, Lebensvorstellungen und Handlungsweisen, die ihren Ursprung im Herkunftsland der Frauen oder ihrer Familien und ihrem persönlichen Umfeld haben.
Wir ermöglichen Frauen und Mädchen mit verschiedenen Behinderungen den Zugang zur Beratung und Behandlung. Diese schließen sowohl physische, psychische als auch intellektuelle Beeinträchtigungen mit ein.
Wir unterstützen Frauen und Mädchen dabei, wieder mehr Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen und begleiten sie auf ihrem Weg in eine Zukunft, in der sie sich wohlfühlen und die ihnen sinnstiftende Tätigkeiten ermöglicht.
Übergeordnetes Ziel ist eine Zukunft, in der sie eigene Ressourcen leben und an den gesellschaftlich vorhandenen Ressourcen teilhaben können, indem sie eine gesunde Beziehung zwischen Über- und Unterforderung, Selbst- und Fremdbestimmung, Selbst- und Fremdachtung, Selbst- und Fremdfürsorge, Anspannung und Entspannung, Objekt- und Subjektorientierung entwickeln können.
Dies bezieht sich insbesondere auf
• die Wertschätzung der eigenen weiblichen Ressourcen, wie Gefühle, Bedürfnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten (Entlastung des Körpers als Selbst-Präsentationsmedium)
• die ökonomische/materielle Existenzsicherung (entsprechend der persönlichen Qualifikation und Fähigkeiten)
• die soziale Einbindung (versorgen und versorgt werden) in Familie und/oder Freundeskreis
• die Betätigung in Kultur-, Sport-, Religions- oder Politikgruppen o.a. (Zeit für eigene Bedürfnisse, Interessen und Sinnstiftung)
Wir fördern die Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten und -fähigkeiten der Frauen und achten auf die gegenseitige Bestärkung der professionellen Hilfe und der Selbsthilfekräfte.
Dabei informieren wir über die Grenzen und Möglichkeiten der professionellen Hilfe und fördern die Transparenz, Durchschaubarkeit und Kontrolle des Beratungs- bzw. Behandlungsprozesses. (…)“ www.frauenperspektiven.de/frauenperspektiven/verein
1993 gründete sich Kajal/Frauenperspektiven e. V. Suchtprävention und Beratung für Mädchen, Fortbildung und Beratung für Fachkräfte der Hamburger Jugendhilfe/Jugendarbeit in der Haubachstraße 78.
In seiner Selbstdarstellung heißt es: „Was hat ein Kajalstift mit Mädchen, Drogen und Suchtmitteln zu tun? Bei Kajal/Frauenperspektiven e. V. geht es um eine ganz spezielle ‚Schminke‘: Wenn Mädchen zu Suchtmitteln greifen oder ein chaotisches Essverhalten entwickeln, geht es oft darum, sich attraktiver zu fühlen oder sich das Leben schöner zu schminken, als es in der Realität ist.“ www.kajal.de