Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Katholischer Deutscher Frauenbund e.V.

Agnesstraße 8 (ehemals, 1950er-Jahre), Wartenau 5 (heute: Standort des Sozialdienstes katholischer Frauen)


[Bild:4561_logo_kdfb|left]Der Katholische Deutsche Frauenbund Zweigverein Hamburg wurde 1913 gegründet. Er ist Mitglied des Landesfrauenrates Hamburg. Seine Mutterorganisation, der "Katholische Frauenbund" (KFB), wurde 1903 in Köln gegründet. „1916 wurde der Name in ‚Katholischer Frauenbund Deutschlands (KFD)‘ geändert. Nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1921 wurde der Name wiederum in ‚Katholischer Deutscher Frauenbund (KDF)‘ geändert - aus Rücksicht auf die Zweigvereine der abgetretenen und besetzen Gebiete. 1983 setzt sich für ‚Katholischer Deutscher Frauenbund‘ die bis heute gültige Abkürzung KDFB durch.
Bei der Gründung handelte es sich um einen ‚Zusammenschluss katholischer Frauen aller Schichten, Berufe und Altersstufen, im Geiste der katholischen Frauenbewegung, zum Dienst an Kirche und Volk, insbesondere zur Vertiefung des katholischen Frauenideals in Familie, Beruf und öffentlichem Leben‘. Vorrangiges Ziel war die Frauenbildung. (…) Schon 1911 hatte der KFB mit Kursen zur staatsbürgerlichen Bildung begonnen, die 1919, nach Einführung des Frauenwahlrechts, intensiviert wurden. Zur parlamentarischen Arbeit als Abgeordnete wurden sechs dem KFB verbundene Frauen berufen. Der KFB richtete Eheberatungsstellen ein und bildete Eheberaterinnen aus, gründete die ersten Mütterschulen (Vorgänger der heutigen Familienbildungsstätten) und organisierte Mütterferien. In der Weltwirtschaftskrise setzte der KFB sich für die Berufstätigkeit alleinstehender Frauen bei Behörden ein. Er eröffnete in Köln und Berlin Berufsberatungsstellen und richtete Häuser als Bildungsstätten für Berufstätige und Mütter mit Kindergarten und Wohneinheiten ein und eröffnete außerdem ein Frauenwohnhaus für Berufstätige in Berlin. (…) 1933 stellte sich der KFB unter den Schutz der Kirche im Rahmen des Konkordats und reduzierte seine Verbandsarbeit auf religiöse und kulturelle Tätigkeiten, die Verbandszeitschriften wurden eingestellt.
Gleich 1945 nahm der KFB seine Arbeit wieder auf. Er gründete die Arbeitsgemeinschaft katholischer Frauen (heute AG katholischer Frauenverbände und -gruppen) und den Informationsdienst für Frauenfragen (heute Deutscher Frauenrat). (…) Früh nahm der KFB Kontakte zu internationalen Verbänden auf und wurde 1910 Gründungsmitglied der Internationalen Liga, heute Weltunion Katholischer Frauenorganisationen (WUCWO). (…) Der KFB bzw. KDFB (seit 1983) wurde im Jahr 2006 Gründungsmitglied des europäischen Frauennetzwerkes ANDANTE. In diesem Netzwerk sind 19 katholische Frauenverbände in 12 europäischen Ländern organisiert, welche insgesamt etwa 1,2 Millionen Frauen vertreten.“ www.frauenbund.de/wir-ueber-uns/bundesverband/geschichte-des-kdfb/?F=%2Fpr
In seiner Satzung heißt es u. a.: „§ 2 Ziel und Aufgaben des Vereins – Vereinszweck
Der Katholische Deutsche Frauenbund ist der bundesweite Zusammenschluss von Frauen im Geiste der katholischen Frauenbewegung. Ziel des KDFB ist eine wertorientierte, christlich motivierte politische Interessenvertretung, um am Aufbau einer Gesellschaft und Kirche mitzuwirken, in der Frauen und Männer partnerschaftlich zusammenleben und Verantwortung tragen für die Zukunft einer friedlichen, gerechten und für alle lebenswerten Welt.
Zweck des Vereins ist die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern, der Erziehung, der Volks- und Berufsbildung, der Religion, der Verbraucherberatung und des Umweltschutzes.
Aufgaben sind:
- Frauen bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihrer Begabungen mit Blick auf die eigenverantwortliche Gestaltung von Gesellschaft, Staat, Kirche, Familie und Beruf zu unterstützen;
- die Vernetzung von Frauen mit unterschiedlichen Lebens- und Berufserfahrungen zu fördern;
- die Interessen und Anliegen von Frauen auf allen Ebenen in Gesellschaft, Staat und Kirche zu vertreten.“
In seiner Selbstdarstellung für das Mitgliedsverzeichnis der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen aus dem Jahre 1979 (ahf: später Landesfrauenrat Hamburg) heißt es u. a. zu den Zielen und Aufgaben des Bundes, dass der Bund für „die Realisierung der Gleichrangigkeit der Frau in allen Gebieten“ eintritt.
Weiter heißt es dort: „Der Hamburger Zweigverein ist Mitträger der Katholischen Frauen- und Familienbildungsstätte Hamburg e.V. und der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttererholung.“
Der Zweigverein Hamburg des Katholischen Deutschen Frauenbundes hat sich Ende 2018 aufgelöst.