Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Sozialverband Deutschland e.V. Landesverband Hamburg (SoVD)

Große Bleichen 23/27 (ehemals: unter dem Namen: Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrenter und HInterbliebenen Landesverband Hamburg)
Pestalozzistraße 38 (heute)
Der Sozialverband Deutschland e.V. Landesverband Hamburg ist Mitglied im Landesfrauenrat Hamburg.


[Bild:4576_logo_sovd_landesverband_hamburg|left]Der Sozialverband Deutschland e.V. wurde 1917 als Reichsbund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten gegründet und 1999 umbenannt in Sozialverband Deutschland.
Zwei Jahre nach der Gründung des Reichsbundes durften ab 1919 auch Frauen Mitglied des Reichsbundes werden.
Der Sozialverband Deutschland hat sich auch der Gleichstellung von Frau und Mann verschrieben. Deshalb heißt es auf der Website des SoVD in der Rubrik „Gleichstellung“: „Der SoVD tritt ein für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und fordert nicht nur gleiche Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit, sondern auch die Unterstützung von Alleinerziehenden und damit einhergehend flächendeckende ganztägige Kinderbetreuung. Dies gilt auch für den Abend- und Nachtbereich, um z.B. Schichtarbeit auszugleichen.
Frauen haben in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland viel erreicht, viele Rechte mussten sie sich hart erkämpfen. Dass noch einiges zu tun ist, zeigt die Tatsache, dass Frauen noch immer durchschnittlich 23 Prozent weniger Lohn erhalten als Männer – und das bei gleicher Qualifikation. Die Ursachen für die Lohnlücke lassen sich auf einige zentrale Umstände zusammenfassen: Es fehlen Frauen in bestimmten Berufen, Branchen und auf höheren Stufen der Karriereleiter. Dagegen sind sie in anderen Berufsfeldern (z.B. soziale Berufe und Dienstleistungsberufe) stärker vertreten, erzielen dort besonders niedrige Löhne und erfahren damit weder hohe gesellschaftliche Wertschätzung noch angemessene Entlohnung. Frauen unterbrechen oder reduzieren den Job öfter und länger als Männer, weil sie eher als Männer Erziehungsaufgaben übernehmen. Dies wirkt nach in der Rente. In der jüngsten Zeit steigt die Zahl gering bezahlter Tätigkeiten (‚prekäre Beschäftigung‘). Diese Tätigkeiten werden überproportional von Frauen geleistet. Deshalb fordert der SoVD schon seit Jahren gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Aufmerksam macht der Verband darauf unter anderem mit seinen Aktionen zum internationalen Equal-Pay-Day (Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen).
Außerdem setzt der SoVD sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Dazu gehört neben einer flächendeckenden ganztägigen Kinderbetreuung mit einem adäquaten Betreuungs- und Stellenschlüssel auch die Unterstützung von Alleinerziehenden. Denn: viele Alleinerziehende beziehen Hartz IV, 90 Prozent davon sind Frauen. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber insbesondere die mangelnde und wenig flexible Kinderbetreuung verschärft die Armut alleinerziehender Frauen. Für alle diese Themen macht sich vor allem der Landesfrauenausschuss im SoVD Hamburg stark. Er steht dem Landesvorstand beratend zur Seite und sorgt für eine entsprechende Vernetzung innerhalb und außerhalb des Verbandes.
Als Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern fordert der SoVD Hamburg:
• Durchsetzung der Frauenquote und Equal-Pay – nicht nur in den öffentlichen Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg
• Gleichstellungsbericht, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche von Frauen in Hamburg erfasst, ist einmal pro Legislaturperiode der Bürgerschaft vorzulegen
• Förderung der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie
• Gezielter Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente, um mehr Frauen als bisher eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit zu ermöglichen und Frauen mehr zu fördern“
www.sovd-hh.de/sozialpolitik-hamburg/gleichstellung/
Zu seiner Geschichte kann auf der Website des Verbandes u. a. folgendes nachgelesen werden:
„Schon im Jahre 1917, als der Sozialverband Deutschland zunächst als Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten in Berlin gegründet wurde, verstand er sich als ein demokratischer und fortschrittlich-sozialer Interessenverband. Die Gründung eines Kriegsopferverbandes war die Reaktion darauf, dass erstmals in einem Krieg die Kriegsbeschädigung mit ihren negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen zum millionenfachen Massenschicksal wurde.
Nach 5 Jahren hatten sich 830.000 Mitglieder im Verband organisiert, die nicht nur für eine umfassende Versorgung der Opfer des 1. Weltkrieges, sondern insgesamt für den Aufbau einer sozialen und solidarischen Gesetzgebung eintraten und eine Politik für den Frieden forderten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war ein Eigenleben des Verbandes nicht mehr möglich. Um der vollständigen Überführung in eine NS-Organisation zuvorzukommen, löste sich der Verband im April 1933 auf. (…) Erst im November 1946, nachdem die Vorbehalte der Besatzungsmächte gegen Kriegsopferorganisationen ausgeräumt waren, wurde der Sozialverband Reichsbund in Hamburg neu ins Leben gerufen, und die sozialpolitische Arbeit konnte wieder aufgenommen werden. Aus erfolgreicher Tradition und aus Gründen der Identifikation wurde der Name Reichsbund beibehalten. (…)“ www.sovd-hh.de/wir-ueber-uns/geschichte-sovd/