Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Caroline Umlauff Johanna Friederike Caroline Umlauff, geb. Hagenbeck

(19.2.1839 Hamburg - 06.03.1918 Groß Flottbek)
Betreiberin des „Umlauff’s Weltmuseums“
Spielbudenplatz 15 auf St. Pauli


Am Spielbudenplatz auf St. Pauli gab es seit 1868 die Firma Umlauff „Naturalienhandlung, Muschelwaren-Fabrik, verbunden mit einem Zoologischen-Ethnographischen Museum“. Die Produkte und Tiere waren meist Mitbringsel von Seeleuten und wurden „Naturalien“ genannt. Unter den Tieren waren hauptsächlich Affen und Papageien.
Die Handlung Umlauff war von Johann Umlauff, der selbst einmal als Seemann gefahren war, gegründet worden. Er handelte auch mit toten, präparierten Elefanten, Spitzmäusen, Walfischen, die z. B. auch von Museen gekauft wurden.
Nachdem er zwanzig Jahre das Geschäft geführt hatte, verstarb Johann Umlauff plötzlich (1833-1889) und seine Witwe übernahm die Handlung, wobei ihr ihr ältester Sohn Heinrich und ihr Bruder, der Tierhändler Carl Hagenbeck zur Seite standen.
Caroline Umlauff verwirklichte die Idee ihres verstorbenen Mannes und eröffnete 1889 am Spielbudenplatz 15 in den Räumen des früheren „Hanseatischen Panoptikums“ das „Umlauff’sche Weltmuseum“. Die Attraktion war 1902 ein ausgestopfter „Riesen-Gorilla“. Gleichzeitig wurden auch lebensgroße Wachsfiguren von Menschen sogenannter Naturvölker ausgestellt. Die Figuren wurden mit präparierten Tieren zu Gruppen zusammengestellt und zeigten Szenen aus dem Kolonialgeschehen.
1890 wurde „Carl Hagenbeck‘s neueste Singhalesentruppe“ gezeigt: weibliche lebende „Exponate“.
Die unbelebten Präparate, die Sohn Heinrich herstellte, wurden beworben als „Ausstellung von anthropologisch-zoologischen Pracht-Gruppen und ethnographischen Sammlungen aller Weltteile.“
Das Museum bestand bis 1892.
Siehe dazu Britta Langes Aufsatz: 1892: Die Firma J.F.G. Umlauff präsentiert „antropologisch-zoologische Prachtgruppen“, in: Alexander Honold, Klaus R. Scherpe (Hrsg.): Mit Deutschland um die Welt. Eine Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit. Stuttgart 2004, S. 152ff.