Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Elfriede Kneiphoff

11.12.1900 Elbing – 26.12.1973 Hamburg
Malerin
Haynstraße 7 (Wohnadresse)
Eppendorfer Landstraße 1 (letzte Wohnadresse)
Bestattet auf dem Friedhof Ohlsdorf (Fuhlsbüttler Straße 756). Grabstelle aufgegeben, Grabstein abgeräumt. Erinnerungsstein im Garten der Frauen


4636 Elfriede Kneiphoff Ca1960
Elfriede Kneiphoff, ca. 1960, Bild: privat

Elfriede Kneiphoff entstammte einer kinderreichen Kaufmannsfamilie. Mit ihren vier Schwestern besuchte sie in Elbing das höhere Mädchenlyzeum, das sie nach der 10. Klasse verließ, um sich in dem der Schule angegliedertem Lehrerinnenseminar zur Lehrerin ausbilden zu lassen.
Bereits in ihrer Schulzeit schloss sie sich der Jugendbewegung an und war Mitglied einer Mädchengruppe des Elbinger Wandervogel.
Ihre berufliche Laufbahn startete sie 1917 mit einer Anstellung als Privatlehrerin auf einem Gut in Reichenbach. Dort war sie bis 1919 tätig.
In dieser Zeit begann sie in Königsberg ein Kunststudium bei dem Kunstmaler Paul Emil Gabel (1875-1938), der ebenfalls aus Elbing stammte. Mit Gabel ging Elfriede Kneiphoff eine Liebesbeziehung ein. Gabel war zu dieser Zeit bereits verheiratet, ist aber nur zu seltenen Besuchen zu seiner Familie zurückgekehrt.
Ab 1920 arbeitete Elfriede Kneiphoff als freischaffende Malerin – u. a. in Worpswede, wo sie sich über mehrere Monate

4636 Elfriede Kneiphoff Mit Tochter Ruth Ca1938
Elfriede Kneiphoff mit Tochter Ruth, ca. 1938, Bild: privat

niederließ und viele Kontakte zur dort ansässigen Künstlerkolonie hatte. Mit Gabel bereiste sie viele Orte, an denen er als bekannter Portraitmaler Aufträge übernommen hatte, so z. B. nach Scheveningen, Stralsund, Rügen und Danzig.
Das Paar bekam 1922 eine Tochter, Ruth, und zog 1928 nach Hamburg - das „vagabundierende Leben“ beendend - als das Kind eingeschult werden musste. Nach dem Tod von Gabel im Jahre 1938 lebte sie allein mit ihrer Tochter bis diese 1946 den späteren Maler und Kunsterzieher Bernd Hering heiratete.

4636 Kneiphoff Portrait Der Tochter Ruth
Portrait der Tochter Ruth von Elfriede Kneiphoff, Bild: privat

Elfriede Kneiphoff nahm nach der Heirat ihrer Tochter viele Einladungen zu Studienreisen und Ausstellungen an. So war sie z. B. häufig in Worpswede und auf Schloss Elmau.
Seit 1930 war Elfriede Kneiphoff Mitglied der GEDOK (Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen), seit den 1950er Jahren gehörte sie dem BBK (Berufsverband Bildender Künstler in Hamburg) an.
Sie wohnte in Hamburg-Eppendorf in der Haynstraße 7 in einer ‚maöerischen‘ Wohnung unter dem Dach – später in der Eppendorfer Landstraße 1.
Die Motive ihrer Aquarelle sind vorwiegend Blumen und Früchte, es finden sich in ihren Werken aber auch zahlreiche Portraits und Stadtansichten.

4636 Portrait Elfriede Kneiphoff
Portrait Elfriede Kneiphoff, Bild: privat

Sie hatte Einzelausstellungen in Hamburg, Bremerhaven, Höxter und auf Schloss Elmau und Gemeinschaftsausstellungen im Hamburger Kunstverein (1937) und im Kunsthaus Hamburg (1969/70).
1953 stellte der Lyzeums-Club Hamburg, der der bürgerlichen Frauenbewegung entstammt, in einer Ausstellung im Völkerkundemuseum Werke seiner Mitglieder aus, zu denen Elfriede Kneiphoff als Mitglied der GEDOK engen Kontakt pflegte.
Ihre Werke befinden sich u. a. im Stadtmuseum Elbing, im Museum Bremerhaven und in der Hamburger Kulturbehörde.