Vilma Prochownick
(22.1.1904 Hamburg – 27.4.1990 Los Angeles)
Chemikerin
Von-Melle-Park 6 (Wirkungsstätte: Institut für organische Chemie)
Vilma Prochownick war die Tochter des Richters Wilhelm Prochownick, der 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. (siehe zu ihm, unter: www.stolpersteine-hamburg.de/en.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=1383)
Nach dem Abitur, welches sie am Lichtwarkgymnasium bestand, studierte sie Chemie in Freiburg, München und Genf. Ihr erstes Verbandsexamen machte sie 1927 in München, ihr zweites ein Jahr später in Hamburg 1930 promovierte sie und war dann zwischen 1930 und 1932 bei ihrem Doktorvater Heinrich Schlubach als Hilfs-Assistentin angestellt, von 1932 bis 1933 als Vorlesungs-Assistentin und in dieser Zeit auch als Wissenschaftliche Hilfsarbeiterin im Institut für Organische Chemie des Chemischen Staatsinstituts Hamburg.
Auf Grund ihrer jüdischen Herkunft verlor sie im Oktober 1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ihre Arbeit.
Vilma Prochownick floh in die USA, nannte sich dort Vilma Proctor und arbeitete von 1934 bis 1937 als Assistentin für Biochemie an der Harvard Medical School.
Zwischen 1952 und 1953 war sie als Chief Medical Librian an der University of Southern California tätig.
„Ab 1959 stellte sie einen Antrag auf Wiedergutmachung, der abgelehnt wird. Dass sich an ihre wissenschaftliche Arbeit bei Schlubach eine Hochschulkarriere angeschlossen hätte, wenn die Nationalsozialisten nicht diese Laufbahn gewaltsam unterbrochen hätten, dass also eine Frau hätte Chemieprofessorin werden können, wollte man im Deutschland der 1950er Jahre offenbar nicht für möglich halten.“[1]