Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Andrea Manga Bell Andrea Manga Bell, geb. Andrea Jimenez Berroa

(27.1.1902 Hamburg – 10.10.1985 Paris)
Grafikerin, Journalistin
Uhlenhorster Weg 15 (bei ihren Eltern)


In Wikipedia-Eintrag über Andrea Manga Bell heißt es über sie: „Sie war die Tochter der Hamburgerin Emma Mina Filter und des afro-kubanischen klassischen Pianisten José Manuel Jiménez-Berroa (1855–1917). 1919 heiratete sie den aus der deutschen Kolonie Kamerun stammenden Alexander Douala-Bell, den Sohn des von den Deutschen hingerichteten Douala-Königs Rudolf Manga-Bell.“1) Alexander Douala-Bell hatte damals in Kiel Medizin studiert. „Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, (…)
Nachdem Kamerun durch den Versailler Vertrag französisch geworden war, zog das Ehepaar Mitte 1919 nach Paris. Die Ehe scheiterte, wurde jedoch nicht geschieden. Alexander Douala-Bell ging 1922 nach Kamerun, jedoch ohne seine Frau und die Kinder, die in Europa blieben.
Andrea Manga Bell kehrte daraufhin mit den Kindern nach Deutschland zurück, wo sie in Berlin als Redakteurin bei der Ullstein-Zeitschrift Gebrauchsgraphik arbeitete, während die Kinder bei der Großmutter in Hamburg lebten. Im August 1929 lernte sie den Schriftsteller Joseph Roth kennen und wurde seine Lebensgefährtin. Bald bezogen die beiden zusammen mit den Kindern eine gemeinsame Wohnung. (…)
Als Roth 1933 emigrieren musste, folgte ihm Andrea Manga Bell mit ihren Kindern nach Frankreich. Im Laufe der Zeit kam es zwischen dem Alkoholiker Roth und Andrea Manga Bell zu Spannungen. Finanzielle Probleme kamen hinzu, so dass es 1936 zum Bruch kam. (…)
Andrea Manga Bell lebte wieder in Paris und musste während der deutschen Besatzung zeitweise untertauchen. Nach dem Krieg nahm ihr Mann Alexander, inzwischen Abgeordneter für Kamerun in der französischen Nationalversammlung, wieder Kontakt zur Familie auf. Bei einem Besuch des Sohnes Jose Emmanuel bei seinem Vater in Douala 1947 kam es zu einem Streit zwischen beiden, in dessen Verlauf Alexander seinen Sohn erschoss. Die Mordanklage wurde niedergeschlagen. Bemühungen von Andrea Manga Bell, doch noch ein Gerichtsverfahren zu erzwingen, scheiterten.“[1]