Helga Schulz Helga Schulz, geb. Walter
(7.11.1939 Bremen – 7.1.2021 Passau)
Steueroberamtsrätin
Mönkedamm 11 (Landesverband der Deutschen Steuer-Gewerkschaft)
Nach dem Abitur im Jahre 1959 absolvierte Helga Walter 1962 nach einer Ausbildung zur Steuerbeamtin die Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst der Steuerverwaltung. Später wurde sie Steueroberamtsrätin, Sachgebietsleiterin für Veranlagung, Hauptsachgebietsleiterin für Vermögenssteuer, Einheitsbewertung und Gewerbesteuer. 2004 ging sie in den „Ruhestand“.
Bei all ihren beruflichen als auch ehrenamtlichen Tätigkeiten hatte sie immer die Frauen und deren Rechte im Blick. Als kompetente Persönlichkeit im Lohnsteuerbereich setzte sie sich für die Abschaffung des Splittingtarifs bei der Einkommensteuer ein, denn nach ihrer und auch anderer Kritikerinnen und Kritiker Meinung sah sie hierin ein Hemmnis für die gleichberechtigte Teilhabe der Frauen am Arbeitsmarkt.
Helga Schultz engagierte sich auch auf gewerkschaftlichem Gebiet. 1959 trat sie der Deutschen Steuer-Gewerkschaft bei und gründete 1964 die Frauenvertretung der DStG Hamburg, deren Vorsitzende sie bis 1974 war. Ab 1971 war sie ordentliches Vorstandsmitglied der DStG Hamburg.
Helga Schulz fungierte auch bis 1979 als Vorsitzende der 1965 gegründeten Bundesfrauenvertretung der DStG, danach war sie deren Ehrenvorsitzende.
Von 1974 bis 1988 war sie Vorsitzende der Landesfrauenvertretung des Deutschen Beamtenbundes (DBB) Hamburg und seit 1974 Mitglied des Vorstandes und des Landeshauptvorstandes des DBB Hamburg. Von 1976 bis 1982 arbeitete sie als Vorsitzende und ab 1982 als stellvertretende Vorsitzende sowie seit 1998 als Beisitzerin der Geschäftsführung der Bundesfrauenvertretung des DBB. Darüber hinaus war sie von 1976 bis 1982 Mitglied des Bundesvorstandes und des Bundeshauptvorstandes des DBB sowie seit 1986 stellvertretende und seit 1988 Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft Hamburg. Von 1996 bis 1979 und ab 1988 war sie außerdem Mitglied des Bundesvorstandes und des Bundeshauptvorstandes der DStG.
Helga Schulz war Mitglied der SPD. 1970 wurde sie als erste Frau Distriktsvorsitzende in Hamburg (Distrikt Niendorf). Dieses Amt hatte sie bis 1984 inne. Von 1980 bis 1991 war sie Mitglied im Landesvorstand der SPD und ab 1994 Mitglied im AfA Vorstand Hamburg.
Die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Helga Schulz engagierte sich auch in Frauenverbänden. Von 1975 bis 1980 hatte sie das Amt der Schatzmeisterin im Landesfrauenrat Hamburg inne. Von 1980 bis 1984 fungierte sie als dessen Vorsitzende und war von 1988 bis 1994 Vorstandsmitglied des Deutschen Frauenrates, davon zwei Jahre stellvertretende Vorsitzende und von 1997 bis 2000 Vorsitzende. Auch war sie von 2006 bis 2008 Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) Hamburg und von 2008 bis 2016 Vorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband Hamburg.
Einen weiteren Teil ihrer Freizeit opferte sie von 1976 bis 1988 als Revisorin der Verbraucherzentrale, von 1983 bis 1986 als Mitglied im Rundfunkrat des NDR und von 1986 bis 1992 als Vorstandsmitglied der Hamburgischen Anstalt für neue Medien
Ihr Ehemann unterstützte sie, indem er die Hausarbeit übernahm und den gemeinsamen Sohn erzog, der 1963 geboren wurde.
Bestattet wurde Helga Schulz auf dem neuen Niendorfer Friedhof in Hamburg. Zu Lebzeiten hatte sie sich für den Erhalt der alten Bäume auf dem alten Niendorfer Friedhof eingesetzt und es in einem sechsjährigen unermüdlichen Kampf geschafft, dass ein Großteil der Bäume erhalten blieb, die der Start- und Landebahn des Flughafens hätten weichen sollen.