Helga Mauersberger
(23.4.1931 Eisenach – 23.5.2021 Hamburg)
Journalistin, Redakteurin, Geschäftsführerin
Alsterdorfer Damm 8 (Wirkungsstätte)
Bestattet auf dem Ohlsdorfer Friehof, Fuhlsbüttler Straße 756
Helga Mauersberger war lange Jahre bis in die 1990er Jahre Geschäftsführerin des Studio Hamburg. und hatte „vor allem im Produktionsbereich der Studio Hamburg Gruppe maßgeblichen Anteil an Wachstum und Erfolg der Gruppe. Das gelang ihr durch großes Engagement, hohe Kreativität, Ihre einnehmende Persönlichkeit und unbändige Energie. Junge kreative Talente lagen ihr immer besonders am Herzen,“ heißt es in der Traueranzeige der Studio Hamburg Gruppe.
„Helga Mauersberger war die Tochter des Thomaskantors Erhard Mauersberger. Sie absolvierte ein Studium der Musikgeschichte, Germanistik und Psychologie in Frankfurt am Main und Mainz. Anschließend arbeitete sie als Journalistin u. a. für die Frankfurter Neue Presse und für den Spiegel.
Ab 1955 war Helga Mauersberger zunächst als Reporterin beim TV Regionalmagazin und sechs Jahre als Leiterin der Redaktion Familienprogramm Fernsehen des Hessischen Rundfunks tätig. Dort entwickelte und betreute sie Formate wie z. B. die Augsburger Puppenkiste mit Jim Knopf und die westdeutsche Sandmännchen-Sendung.
1962 wechselte Helga Mauersberger zum Norddeutschen Rundfunk, übernahm dort den Filmeinkauf und 1963 die Leitung der Redaktion Vorabendserien. In dieser Funktion verantwortete sie über 30 Serien, darunter [den] Polizeifunk ruft, die Serien Hafenpolizei, Gestatten, mein Name ist Cox, die auf einer Vorlage von Fritz Reuter basierende Serie Onkel Bräsig (…) sowie Pariser Geschichten nach Eugène Labiche (…).
Von 1979 bis 1991 war Helga Mauersberger Geschäftsführerin der Studio Hamburg Atelier GmbH mit dem Geschäftsbereich Produktion, Synchronisation und Programmvertrieb. In ihrer Amtszeit entstanden u. a. Filme wie Das Heimweh des Walerian Wrobel von Rolf Schübel, Ein Kriegsende nach Siegfried Lenz, Lesmona von Peter Beauvais, die Dokumentation Ein Mann und seine Stadt mit und über Helmut Schmidt, sowie Serien wie Großstadtrevier und die Krimi-Reihe Die Männer vom K3.
Seit 1991 war Mauersberger freiberuflich als Script Consultant tätig und betreute u. a. TV-Reihen des Produzenten Wolfgang Rademann für die Polyphon-GmbH wie Das Traumschiff, Engel der Gerechtigkeit und Kreuzfahrt ins Glück. Zwischen 1991 und 1993 war sie maßgeblich für die Integration des Mitteldeutschen Rundfunks in das ARD-Vorabendprogramm verantwortlich.“[1]
Helga Mauersberger engagierte sich auch parteipolitisch. Sie war Mitglied der SPD und „Gründerin des Arbeitskreises Medien beim Landesvorstand der SPD Hamburg, den sie über viele Jahre leitete. Sie war Deputierte der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Hamburg und Mitglied des Stiftungsrates der Bücherhallen Hamburg. Bis 2015 war Helga Mauersberger Mitglied des Aufsichtsrates der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Als Vorsitzende des Bildungswerk Medien e.V. war sie verantwortlich für die Aufnahme zahlreicher Medienberufe in das duale Ausbildungssystem sowie für die Gründung der Animation-School Hamburg. Darüber hinaus war Helga Mauersberger über 20 Jahre lang Mitglied des Aufsichtsrates der Staatsoper Hamburg und leitete gemeinsam mit Gyula Trebitsch das Hamburger Autorenseminar.“[2]
Mit Gyula Trebitsch veröffentlichte sie z. B. das Buch „8. Hamburger Autorenseminar über die Erstellung von Drehbüchern“ (1986). Auch schrieb sie das Heft „Der Fernsehsandmännchen erzählt Heft Nr. 121 Niki und die Detektive“ (1972) und andere Fernsehsandmännchen- Hefte. 2007 gab sie das Buch „Dresdner Kreuzchor und Thomanerchor Leipzig. Zwei Kantoren und ihre Zeit – Rudolf und Erhard Mauersberger“ heraus.