Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Ingeborg Danielsen

(10.7.1908 Hamburg – 15.10.1997 Hamburg)
Malerin, Graphikerin


Ingeborg Danielsen war fünf Jahre alt, als sie mit ihrer 33-jährigen Mutter Helene Danielsen am 24. Januar 1914 das Schiff „Professor Woermann“ bestieg und nach Duala an die Westküste Afrikas reiste.[1] Im Neuen Rump steht dazu und zum künstlerischen Werdegang von Ingeborg Danielsen: „1912-1914 hielt sie sich mit ihrer Mutter in Kamerun auf, englische Gefangenschaft, Rückkehr nach Hamburg. 1927-1930 Ausbildung im Lettehaus Berlin in der Zeichen- und Illustrationsklasse, anschließend Tätigkeit als Graphikerin neben freikünstl. Arbeit in Berlin. Buchillustrationen (Kinderbücher u. a.) [auch in Westermann Monatsheften] Kontakt zu Käthe Kollwitz. 1943 Evakuierung nach Posen, ab 1945 in St. Peter-Ording.“[2]
Über ihre Zeit in St. Peter-Ording berichtet Hans-Jürgen Krähe: „Anschluss an Lydia Pilgrams Kinderheim ‚Haus in der Sonne‘, das hilflosen Flüchtlingskindern, die ihre Eltern verloren hatten, eine Heimstatt bot. Ingeborg Danielsen schenkte diesen unschuldigen Opfern der Kriegsereignisse ihre Aufmerksamkeit und schuf eine Reihe bewegender zeichnerischer Darstellungen, die sich einfühlsam den verstörten Kindern widmeten.
Im ‚Haus in der Sonne‘ fand sie selber Zuspruch und Anregungen durch andere Künstler, die es nach St. Peter verschlagen hatte. Das weckte bei ihr den Wunsch, sich künstlerisch weiterzubilden, (…).“[3]
„1953-1957 setzte sie die Studien in Hamburg an der HfbK bei K. Kluth und H. Trökers fort. Ein Wohnungsbrand vernichtete 1965 einen Teil ihrer Bilder. 1973-1992 Reisen nach Spanien, Portugal, Bali u. a.“.[2]
„Ingeborg Danielsen blieb über alle Jahre St. Peter-Ording und dem ‚Haus in der Sonne‘ verbunden. Hier erkannte man den Wert ihrer Bilder und stellte sie 1997 in der Gemeindebücherei aus. Etliche Bilder gelangten später auch in die Kunstsammlung St. Peter-Ording. Leider konnte die gealterte Künstlerin diese Würdigungen nicht mehr selber erleben (…).“[3]
„Werke: Zunächst Spezialisierung auf Kinderporträts. Später Übergang zu einer großformatigen, farbigen, stark vitalen Malerei mit tachistischen Elementen. Abstrakte gestische, rhythmische Bilder mit malerischer und struktureller Substanz. Thematisierung von Tanz, Maskentreiben, Weihnachts- und Osterbildern. Einzelausstellungen: St. Peter, Kiel, Flensburg. 1961 Volksheim Barmbek. 1963 Hamburger Bücherhalle Altona. 1972 Hamburger Offene Tür.“[2] etc.