Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Gaby Zipfel

(19.5.1951 – 17.2.2021)
Sozialwissenschaftlerin M.A.
Mittelweg 36 (Wirkungsstätte)


Eines ihrer letzten Publikationen, verfasst gemeinsam mit Regina Mühlhäuser und Kirsten Campbell, hieß: „Vor aller Augen. Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten und erschien nach Zipfels Tod im November 2021.
Gaby Zipfel, Mutter einer Tochter, war bis 2015 Gastwissenschaftlerin der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, assoziiert am Hamburger Institut für Sozialforschung und dann wissenschaftliche Mitarbeiterin dieses Institutes. Sie war Initiatorin, Koordinatorin und Ansprechpartnerin der Arbeitsgruppe „Krieg und Geschlecht“ und Mitbegründerin sowie Ansprechpartnerin der Internationalen Forschungsgruppe „Sexual Violence in Armed Conflict“ (SVAC). „Von 1992 bis 2012 war sie Redakteurin der Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung Mittelweg 36. Sie ist Mitbegründerin [und Redakteurin] der Internetplattform Eurozine. Nach dem Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft in Berlin und Hamburg war sie in verschiedenen Feldern der Feministischen Wissenschaft, später Genderstudies, engagiert.“ 1)
In ihrer Biografie, die auf der Website des Hamburger Institut für Sozialforschung nachzulesen ist, findet sich eine Auflistung ihrer Publikationen:
„Aufsätze in Zeitschriften
• ‚Liberté, Egalité, Sexualité‘. In: Mittelweg 36. 27(2018),4; S. 87-108
• Sexuelle Gewalt - eine Einführung. In: L'Homme. 27(2016),1; S. 119-127
• ‚Endlich einmal jenseits von Gut und Böse!‘. ‚Authorized transgressions‘ und ihre Auswirkung auf Frauen in Kriegszeiten. In: Eurozine, 25. April 2014
(Engl. Übers. parallel online veröffentl. u.d.T.: ‚Beyond good and evil for once!‘. ‚Authorized transgressions‘ and women in wartime. In: Eurozine, 25.04.2014)
online auf Deutsch und Englisch abrufbar unter https://www.eurozine.com/endlich-einmal-jenseits-von-gut-und-bose/
• ‚Lass uns ein bisschen Spaß haben‘. Zum Verhältnis von Gender, Gewalt und Sexualität in kriegerischen Konflikten. In: Literaturkritik.de. 14(2012),1; S. 32-47
(Portugies. Übers. u.d.T.: ‚Vamos lá curtir um bocado‘. A relação entre identidade sexual, violência e sexualidade em conflitos armados. In: Revista crítica de ciências sociais. (2012),96; S. 31-46; Engl. Übers. u.d.T.: ‚Let us have a little fun‘. The relationship between gender violence and sexuality in armed conflict situations. In: RCCS Annual review [Online], (2013),5)
• ‚Wir werden fein den Mund halten müssen...‘. Anmerkungen zur Wirkungsmacht des Beschweigens. In: Mittelweg 36. 19(2010),4; S. 18-19
• zus. mit Regina Mühlhäuser, u.a.: ‚Meine Not ist nicht einzig‘. Sexuelle Gewalt in kriegerischen Konflikten - Ein Werkstattgespräch. [Gesprächsteilnehmerinnen: Gaby Zipfel, Louise du Toit, Debra Bergoffen, Miranda Alision, Pascale Bos, Regina Mühlhäuser]. In: Mittelweg 36. 18(2009),1; S. 3-25
(Auch online veröffentlicht in: Eurozine, 02.09.2009;
Engl. Übers. parallel veröffentl. u.d.T.: ‚My plight is not unique‘. Sexual violence in conflict zones: a roundtable discussion)
• Three strokes of luck. In: Eurozine, 24.09.2008
online unter www.eurozine.com/three-strokes-of-luck/
• ‚Blood, sperm and tears‘. Sexuelle Gewalt in Kriegen. In: Mittelweg 36. 10(2001),5; S. 3-20
(Auch online veröffentlicht in: Eurozine, 27.11.2001; Engl. Übers. parallel veröffentl. u.d.T: ‚Blood, sperm and tears‘. Sexual violence in war)
• Wär' sie doch ein Stück von mir. Eva Klemperer in Victor Klemperers Tagebüchern. In: Mittelweg 36. 7(1998),4; S. 65-81
• zus. mit Gudrun Schwarz: Die halbierte Gesellschaft. Anmerkungen zu einem soziologischen Problem. In: Mittelweg 36. 7(1998),1; S. 78-88
• zus. mit Gudrun Schwarz, Birthe Kundrus, Carola Sachse, u.a.: ‚Unterschiedlich weit entfernt von der Macht‘. Ein Gespräch um die ‚gute alte Forderung, Frauen dort zu suchen, wo sie aktiv waren‘. [Gesprächsteilnehmerinnen: Gabriele Czarnowski, Barbara Determann, Lerke Gravenhorst, Atina Grossmann, Liz Harvey, Birthe Kundrus, Johanna Meyer-Lenz, Ursula Nienhaus, Monika Pater, Monika Richartz, Carola Sachse, Gudrun Schwarz, Rita Thalmann, Ulrike Weckel, Gaby Zipfel]. In: Mittelweg 36. 6(1997),2; S. 5-16
• Verdrängte Erinnerungen, verdeckte Überlieferungen. Akteurinnen im Nationalsozialismus. In: Mittelweg 36. 5(1996),2; S. 64-73
• zus. mit Thomas Neumann: ‚Aktenzeichen x, y ungelöst...‘. Ein Gespräch mit Hanna Gekle, Christian Schneider und Norbert Spangenberg über Denunziation, die Akten der Staatssicherheit und einige Merkwürdigkeiten der neuen deutschen Aufklärung. In: Mittelweg 36. 1(1992),4; S. 81-94

Buchbeiträge:
• zus. mit Regina Mühlhäuser: Angst! Leben! Mut! [Gespräch]. In: Bayerische Staatsoper (Hg.): Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten. Oper in vier Akten nach dem gleichnamigen Schauspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz [Programmbuch]. München: Bayerische Staatsoper, 2014; S. 106-113
• Sexualität. In: Christian Gudehus, Michaela Christ (Hg.): Gewalt. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart (u.a.): Metzler, 2013; S. 83-90
• Ausnahmezustand Krieg? Anmerkungen zu soldatischer Männlichkeit, sexueller Gewalt und militärischer Einhegung. In: Insa Eschebach, Regina Mühlhäuser (Hg.): Krieg und Geschlecht. Sexuelle Gewalt im Krieg und Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern. Berlin: Metropol, 2008; S. 55-74
• Schlachtfeld Frauenkörper. In: Peter Gleichmann, Thomas Kühne (Hg.): Massenhaftes Töten. Kriege und Genozide im 20. Jahrhundert. Essen: Klartext Verlag, 2004; S. 244-264
• Vom weiblichen Blick auf den männlichen Krieg. In: Hamburger Institut für Sozialforschung (Hg.): Besucher einer Ausstellung. Die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" in Interview und Gespräch. Hamburg: Hamburger Edition, 1998; S. 141-160
• Les femmes allemandes en 1946. Souvenirs refoulés, héritages cachés. In: Francine-Dominique Liechtenhan (Hg.): Europe 1946. Entre le deuil et l'espoir. Bruxelles: Éditions Complexe, 1996; S. 165-174

Veröffentlichungen im Mittelweg 36
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Biographischer Revisionismus. [Sammelrezension zu:] Margarete Dörr: ‚Wer die Zeit nicht miterlebt hat...‘. Frauenerfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach. 3 Bände. Frankfurt a.M. (u.a.): Campus, 1998; Ebba D. Drolshagen: Nicht ungeschoren davonkommen. Das Schicksal der Frauen in den besetzten Ländern, die Wehrmachtssoldaten liebten. Hamburg: Hoffmann u. Campe, 1998; Tamara Domentat: ‚Hallo Fräulein‘. Deutsche Frauen und amerikanische Soldaten. Berlin: Aufbau-Verlag, 1998; Liselotte Orgel-Purper: Willst du meine Witwe werden? Eine deutsche Liebe im Krieg. Berlin: Aufbau-Verlag, 1995; Ingeburg Schäfer, Susanne Klockmann: Mutter mochte Himmler nie. Die Geschichte einer SS-Familie. Wissenschaftliche Begleitung: Michael Wildt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1999; Die Mitläuferin. Erinnerungen einer Wehrmachtsangehörigen. Mit einem Nachw. von Gaby Zipfel. Berlin: Aufbau-Verlag, 1999; Lore Walb: Ich, die Alte - ich, die Junge. Konfrontation mit meinen Tagebüchern 1933-1945. Berlin: Aufbau-Verlag, 1997. In: Mittelweg 36. 8(1999),5; S. 33-38
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Feminismusdiskussion in deutschen Zeitschriften. [Sammelrezension zu:] Cornelia Klinger: Über neuere Tendenzen in der Theorie der Geschlechterdifferenz. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. 43(1995),5; S. 801-814; Cornelia Eichhorn: Verfassungspatriotinnen. Die demokratietheoretische Wende im Feminismus. In: Die Beute. (1995),3; S. 32-39; Angelika Wetterer: Musterschülerinnen der Aufklärung? Feministische Theoretikerinnen auf der Suche nach dem Anfang. In: Soziologische Revue. 18(1995),3; S. 332-342; Kornelia Hauser: Das Spiel des Denkens am Rande der Tafelgesellschaft. Oder: Müssen wir den eklektischen Geist kultivieren? Kritische Theorie und Poststrukturalismus - ein Streit im Feminismus. In: Soziologische Revue. 18(1995),3; S. 343-350; Herta Nagl-Docekal: Feministische Ethik. In: Information Philosophie. 23(1995),2; S. 24-31; Ute Gerhard: Frauenbewegung in der Flaute? Zur Rolle sozialer Bewegungen in einem veränderten Europa. In: Transit. 5(1995),10; S. 117-135; Astrid Deuber-Mankowsky: Zur Geschichtlichkeit der Geschlechterdifferenz. Comeback des Realen. In: WoZ, 6. Oktober 1995; Christel Eckart: Feministische Politik gegen institutionelles Vergessen. In: Feministische Studien. 13(1995),1; S. 82-90; Hana Havelková: Real existierender Feminismus. In: Transit. 5(1995),9; S. 146-158; Anita Heiliger: Institutionalisierte Frauenpolitik im Umbruch? In: Zeitschrift für Frauenforschung. 13(1995),1/2; S. 8-15; Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften. 37(1995),4; Roswitha Scholz: Die Maske des roten Todes. Kasinokapitalismus, Frauenbewegung und Dekonstruktion. In: Krisis. 6(1995),15; S. 27-77. In: Mittelweg 36. 4(1995),6; S. 49-53
Between friends. [Rezension zu:] Hannah Arendt, Mary McCarthy: Im Vertrauen. Briefwechsel 1949 - 1975. Hrsg. u. mit einer Einf. von Carol Brightman. München (u.a): Piper, 1995. In: Mittelweg 36. 4(1995),5; S. 46-50
Extremtraumatisierung. [Rezension zu:] Psyche. 49(1995),1. In: Mittelweg 36. 4(1995),2; S. 46-47
Schuld und Abwehr. [Sammelrezension zu:] Nadine Hauer: Die Mitläufer. Oder die Unfähigkeit zu fragen. Auswirkungen des Nationalsozialismus für die Demokratie von heute. Opladen: Leske u. Budrich, 1994; Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften 9.2, Soziologische Schriften II. 2. Hälfte. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975 . In: Mittelweg 36. 4(1995),2; S. 43-45
‚Kindesmißbrauch‘. [Rezension zu:] Andrew Vachss, Claus Leggewie: Über das Böse. Andrew Vachss im Gespräch mit Claus Leggewie. Frankfurt a.M.: Eichborn, 1994. In: Mittelweg 36. 4(1995),1; S. 60-61
‚Kindesmißbrauch‘. [Rezension zu:] Sabine Kirchhoff: Sexueller Missbrauch vor Gericht. Opladen: Leske und Budrich, 1994. In: Mittelweg 36. 4(1995),1; S. 60-62
(…).“2)