Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Ingeborg Suhr Ingeborg Suhr, geb. Christ

(23.3.1938 – 5.11.2023)
Unternehmerin, Künstlerin
Hammerbrookstraße 74 (Unternehmenssitz)


Ingeborg Suhr war mit Uwe Heinrich Suhr verheiratet. Gemeinsam mit ihm war sie Miteigentümerin der EUROPA-CENTER-Immobiliengruppe, die sie mit ihrem Mann aufgebaut hatte.
Über sechzig Jahre lang wirkte das Ehepaar zusammen. Daneben war Ingeborg Suhr Keramikkünstlerin. Viele von ihr geschaffene Wandreliefs aus Ton sind in den Eingangshallen der EUROPA-CENTER-Geschäftshäusern zu sehen.
Über Kunst äußerte Ingeborg Suhr einmal: „Kunst kann Räume aufwerten und so verändern, dass sie bei denjenigen, die dort arbeiten, neue Gedankengänge auslösen. Aber dies ist individuell. Für manche Beschäftigte ist die Kunst auch einfach Dekoration.“ 1)
In einem Interview nach den Motiven ihrer einzelnen Arbeiten befragt, antwortet sie: „Meine Arbeit ‚Europa im Wandel‘ (1993) bezieht sich auf die Öffnung zum Osten und soll ein politisch-historischer Denkanstoß sein – die neue geopolitische Lage Europas musste kreativ umgesetzt werden.
Der ‚Tanz der geodätischen Dreiecke‘ von 1997 bezieht sich auf einen langjährigen Mieter der Immobilie hier in Hamburg: das Vermessungsamt, denn unsere Erde wird in Dreiecken vermessen.
‚Träume oder Ziel Europa‘ von 1998 spiegelt die erste seglerische Atlantiküberquerung meines Mannes in die Karibik wider, während ich voller Spannung zu Hause weilte.
Die abstrakte Gestaltung machte mir immer mehr Spaß und stellte mich vor neue Herausforderungen. Die beiden nächsten Projekte waren die beiden Wandreliefs ‚Ungewöhnlicher Dialog‘ und ‚Kleines rotes Dreieck‘ in der zweigeschossigen Eingangshalle im EUROPA-CENTER Bremen (1999 und 2000).“ 2)
2000 rief das Ehepaar Suhr die gemeinnützigen Stiftungen: „Ingeborg Suhr Stiftung“ und „EUROPA-CENTER Uwe Heinrich Suhr Stiftung“ ins Leben. Die Stiftungen fördern zum Beispiel Wissenschaft und Forschung. „So wird durch die Stiftungen beispielsweise eine BIM-Gastprofessur an der HafenCity Universität Hamburg, einer Hochschule für Baukunst und Metropolenentwicklung, finanziert. Das Building Information Modelling (BIM) führt das Bauwesen in das digitale Zeitalter und hilft sowohl beim Planen und Ausführen als auch beim Bewirtschaften einer Immobilie. Daneben unterstützen die gemeinnützigen Stiftungen beispielsweise Studenten durch die Auslobung eines BIM-Preises und durch Deutschlandstipendien“ 3), heißt es auf der Website der Immobiliengruppe Europa Center.