Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Berteke Bornemann

(15 Jahrhundert - 1492)
Stifterin
Lukas-Altar in der St. Jakobi Kirche, Steinstraße


3033 Lukas Altar
Lukas-Altar in der St. Jakobi Kirche, Steinstraße; Quelle: Günter Stello

Betritt man die St. Jakobi Kirche von der Steinstraße, so gewahrt man im Vorraum rechts den Lucas-Altar. Er wurde nach 1499 vom Amt der Hamburger Kunsthandwerker fertiggestellt. Die Flügelmalereien für den Altar stifteten der Maler Hans Bornemann und seine Frau Berteke. Der Evangelist Lukas war der Schutzheilige der spätmittelalterlichen Malergilden. Als knieende Stifterfiguren ließen sich Berteke Bornemann, die nach dem Tod ihres Mannes (gest. nach 1473) noch zweimal verheiratet war, und ihr Sohn Hinrik Bornemann abbilden. Er war im 15. Jahrhundert eine herausragende Hamburger Künstlerpersönlichkeit und setzte nach dem Tod des Vaters die Arbeit am Altar fort, verstarb jedoch bereits 1499 mitten im Schaffensprozess.
Die Figuren von Berteke Bornemann und ihrem Sohn können betrachtet werden, wenn die Altarflügel geschlossen sind. Dies war in früheren Jahrhunderten an den Wochentagen möglich, denn die Altarflügel wurden nur an Feiertagen geöffnet.
Im Mittelalter war es nicht selten, dass wohlhabende Bürgerinnen und Bürger den Kirchen Stifterbilder schenkten, auf denen religiöse Themen dargestellt wurden, in deren Kontext sich auch die Auftraggeber und -geberinnen abbilden ließen. Anlass für solche Schenkungen war oft der Tod eines Familienmitgliedes, das auf den Stifterbildern häufig mit abgebildet wurde. Auch die besondere soziale gesellschaftliche Stellung als Zugehörige der führenden Schicht sollte durch diese Stifterbilder demonstriert werden, denn die gesellschafts-politische Anerkennung der Oberschicht bedurfte der Legitimation durch Religiösität und Kirche. (Vgl.: Klaus Schreiner: Frommsein in Stadtgesellschaften des späten Mittelalters. In: Goldgrund und Himmelslicht. Die Kunst des Mittelalters in Hamburg. Katalog zur Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Hrsg. von Uwe M. Schneede. Hamburg 2000.)
Text: Dr. Rita Bake