St. Jakobi Kirche
Die St. Jakobi Kirche wurde 1255 erbaut und im 14. und 15. Jahrhundert als Backstein-Hallenkirche neu errichtet.
Im 15. Jahrhundert stifteten der Maler Hans Bornemann und seine Frau Berteke die Flügelmalereien für den Lukas-Altar in der St. Jakobi Kirche. Der Evangelist Lukas war der Schutzheilige der spätmittelalterlichen Malergilden. Als Stifterfiguren ließen sich Berteke Bornemann, die nach dem Tod ihres Mannes (gest. nach 1473) noch zweimal verheiratet war, und ihr Sohn Hinrik Bornemann abbilden. Er war im 15. Jahrhundert eine herausragende Hamburger Künstlerpersönlichkeit und setzte nach dem Tod des Vaters die Arbeit am Altar fort, verstarb jedoch bereits 1499 mitten im Schaffensprozess.
Im Mittelalter war es nicht selten, dass wohlhabende Bürgerinnen und Bürger den Kirchen Stifterbilder schenkten, auf denen religiöse Themen dargestellt wurden, in deren Kontext sich auch die Auftraggeber und -geberinnen abbilden ließen. Anlass für solche Schenkungen war oft der Tod eines Familienmitgliedes, das auf den Stifterbildern häufig mit abgebildet wurde. Auch die besondere soziale gesellschaftliche Stellung als Zugehörige der führenden Schicht sollte durch diese Stifterbilder demonstriert werden, denn die gesellschafts-politische Anerkennung der Oberschicht bedurfte der Legitimation durch Religiösität und Kirche.[1]
Ebenfalls in der St. Jakobi Kirche steht der St. Annen- und Petri-Altar der Fischer, der um 1510 von Wilm Dedeke und seiner Hamburger Schnitzwerkstatt hergestellt wurde. In dem dreigeteilten Schrein ist # die Heilige Maria mit dem Christuskind dargestellt. Sie ist die Himmelskönigin und steht mit einem Fuß auf der Mondsichel; rechts neben ihr befindet sich die # Heilige Gertrud von Nivelles.
Text: Rita Bake