Anna Schramm Anna Schramm, verh. Anna Bügler
(8.4.1835 Bad Reichenberg – 1.6.1916 Berlin)
Schauspielerin
Alstertor Thalia Theater (Wirkungsstätte)
„Anna Schramm, eine Tochter der Sopranistin und Schauspielerin Henriette Schramm-Graham (1803–1876) und des Schauspielers Nikolaus Schramm sowie Schwester von Auguste Schramm (nach 1819–1854; Sängerin und Schauspielerin) und Amalie Schramm (1826–1907; Sopranistin und Schauspielerin), wurde durch ihre Mutter ausgebildet, die ihre eigene Bühnenkarriere 1844 aufgab und ab diesem Zeitpunkt die Sorge um ihre Familie in den Mittelpunkt stellte. Anna Schramm stand bereits als Kind auf der Schauspielbühne, so 1841 in Nürnberg, dann Dessau, Sondershausen, Rostock, Riga, Reval und 1852/1853 in Köln, wo sie dramatischen Unterricht bei Roderich Benedix erhielt. Es folgten Stationen in Königsberg, Danzig und dann Braunschweig, wo sie neben der Schauspielerei eine Gesangsausbildung bei Franz Abt erhielt“, heißt es im Wikipedia-Eintrag über Anna Schramm.[1]
„Einer ihrer [Anna Schramm] wesentlichsten Vorzüge bestand unzweifelhaft in der Geschicklichkeit und dem Zartgefühl, mit welchem sie stets, selbst in der ausgelassensten, hinreißendsten Munterkeit, die Grenze des Schicklichen auch in jenen zweideutigen und frivolen Machwerken innezuhalten wußte, mit welchen unsere Bühnen eine Zeit lang leider so reich beschenkt wurden“,[2] urteilte Ortmann. Diese Fähigkeit zur Balance zeichnete sie auch aus, als auch sie Hamburg verlassen hatte und 1861 am Berliner Wallner Theater ihre Wirkungsstätte fand, wo sie als Darstellerin in Berliner Possen Berühmtheit erlangte. Mit ihrer Heirat 1876 zog sie sich vom Theater zurück, stand jedoch nach vier Jahren wieder auf der Bühne, als ihr Mann ihr Vermögen durchgebracht hatte. 1882 trennte sie sich von ihrem Ehemann.
Text: Brita Reimers