Gertrud Frehse Gertrud Frehse, geb. Domien
(18.6.1878 Schubin/Landkreis Bromberg – 26.3.1964 Hamburg)
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (DNVP, 1924–1931 u. 1932–1933
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Gertrud Frehse gehörte 1933 dem Kampffront Schwarz-Weiß-Rot an. Ein Wahlbündnis aus Deutschnationaler Volkspartei (DNVP) und Stahlhelm. Das Wahlbündnis trat nur für die Reichstagswahl am 5. März 1933 an. Sie war Vorsitzende des Fachverbandes der Wäscheschneiderinnen und Obermeisterin. Nach dem Besuch der Volksschule in Hamburg und einer Lehre als Wäscheschneiderin arbeitete Gertrud Frehse zunächst als Verkäuferin, ab 1897 dann als Direktrice einer Modewerkstatt. 1913 machte sie sich selbständig. 1917 wurde sie Vorsitzende des von ihr ins Leben gerufenen Hamburger Fachverbandes der Wäscheschneiderinnen. Seit 1918 gehörte sie als einzige Frau dem Vorstand des Arbeitgeberverbandes der Wäschehersteller an. 1919 wurde sie in den Vorstand des Bundes der Innungen gewählt und 1923 Obermeisterin der Zwangsinnung der Wäscheschneiderinnen. In dieser Funktion kümmerte sie sich um soziale Schutzmaßnahmen und um die „Ertüchtigung des weiblichen Geschlechts im Lehrlingswesen“. Außerdem lag ihr stets die handwerkliche und fachgewerbliche Ausbildung von Frauen am Herzen. Sie war Vorsitzende des Beirats der Fachgewerbeschulen und Vorsitzende des Verwaltungskörpers der Staatlichen Schulen für Frauenberufe. Darüber hinaus fungierte sie als Sachverständigerin der Gewerbekammer für Textilien. Während ihrer Abgeordnetenzeit (Deutsch Nationale Volkspartei) engagierte sie sich in den Bereichen der Berufsschul- und Wohlfahrtsbehörde, wurde Mitglied des Ausschusses für den Bau von Wohnungen für die ärmere Bevölkerung und des Beschwerdeausschusses.
Text: Dr. Rita Bake