Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Edith Rauschning-Asher Edith Elisabeth Lydia Rauschning-Asher

(8.11.1904 Hamburg – 18.7.1973 Salzhausen)
Rechtsanwältin, Bürgerschaftsabgeordnete (CDU) von 1953 bis 1957 (Hamburg Block) 1957 bis 1961 (CDU)
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)


Die Rechtsanwältin Edith Rauschning-Asher war lange Zeit ehrenamtliche Vorsitzende der ÖRA (Öffentliche Rechtsauskunft). Nach Kriegsausbruch 1939 erhielt sie Anwaltsvertretungen in Hamburg und Wien. Im November 1944 wurde sie kriegsverpflichtet für die Feststellungsbehörde in Hamburg, Nutzungsschäde der gewerblich Geschädigten.
1946 war sie die erste Frau, die nach dem Krieg das Assessor-Examen bestand. Nachdem sie 1947 als Rechtsanwältin zugelassen worden war, übernahm sie 1948 vor dem britischen Auslieferungstribunal die Verteidigung ehemaliger Kriegsverbrecher. Sie tat dies, „weil ich der Meinung bin, dass selbst der schlechteste Mensch einen guten Anwalt braucht“, berichtete sie dem „Hamburger Abendblatt“. Edith Rauschning-Asher konnte in ca. 80 Prozent der Fälle eine Auslieferung in die so genannten Ostblockländer verhindern. Später übernahm sie immer häufiger die Verteidigung vor Schwur- und Jugendgerichten und wurde besonders in „Ehesachen“ engagiert.
Edith Rauschning-Asher war zwischen November 1953 und November 1957Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und zwar im Hamburg-Block 8Zusammenschluss von CDU, FDP, DP 8Deutsche Partei), BHE (Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten)). Von 1957 bis 1961 fuingierte sie dann als CDU Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft.
Edith Rauschning-Asher war auch Mitglied des Hamburger Akademikerinnenbundes, deren Vorsitzende sie von 1958 bis 1964 war.
Text: Dr. Rita Bake