Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Elsa Jacobs

(15.5.1885 Hamburg – 18.6.1966)
Hausfrau, Mitglied (SPD) der Hamburgischen Bürgerschaft in der Ernannten Bürgerschaft, Februar 1946 bis Oktober 1946
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Erinnerungsstein im Garten der Frauen)


Die Hausfrau Elsa Jacobs war von 1924 bis 1933 und ab 1945 Mitglied der SPD, fungierte dort u. a. als Distriktsfrauenleiterin, Außerdem war sie Mitglied des Elternrats der Siedlungsschule und Delegierte zum Schulbeirat.
Als die britische Militärregierung im Februar 1946, eine Volksvertretung bildete, deren Mitglieder sie selbst ernennen wollte, war es den Briten daran gelegen, dass zu den 81 Mitgliedern auch Frauen gehörten. Nach dem Willen der britischen Militärregierung sollte die Bürgerschaft die ganze Hamburger Bevölkerung repräsentieren und einen Querschnitt durch alle Kreise darstellen. Sieben der 81 Ernannten waren Frauen, darunter auch Elsa Jacobs, die von Emmy Beckmann als Vertreterin der Hausfrauen benannt worden war. Elsa Jacobs, die während ihrer Bürgerschaftszeit u. a. Mitglied des ständigen Eingabenausschusses der Bürgerschaft war, hatte das Bürgerschaftsmandat nur deshalb angenommen, weil ihr versprochen worden war, dass auch die Nöte und Sorgen der Hausfrauen Gehör finden würden. Als sie dann Abgeordnete musste sie feststellen: „Aber es sind so viele Nöte, die die Hausfrauen heute treffen, daß es ein wahres Martyrium ist. (…) Es ist nicht nur die Ernährung, sie haben für andere Dinge mit zu sorgen. Die Haufrauen sind heute der Blitzableiter für alle Dinge.“
Mit dem Ende der Ernannten Bürgerschaft im Oktober 1946 schied Elsa Jacobs aus der Bürgerschaft aus.
Text: Rita Bake