Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Emmy Schaumann Emmy Schaumann, geb Garben

(29.10.1901 Wandsbek – 16.11.1981 Hamburg)
Hausfrau, Mitglied (SPD) in der ersten frei gewählten Bürgerschaft nach dem Ende des Nationalsozialismus, Oktober 1946 bis Oktober 1949 und in der Wahlperiode (WP) 2 von Oktober 1949 bis November 1953
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)


3379 Schaumann Emmy
Foto: Staatsarchiv Hamburg

Emmy Schaumann war seit ihrem achtzehnten Lebensjahr politisch aktiv. Vor ihrer Hochzeit hatte sie als Näherin gearbeitet, wurde dann Hausfrau und Mutter zweier Kinder. Im März 1933 wurde ihr Mann Albert (1896-1979) als sozialdemokratischer Stadtrat in Wandsbek von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben. „Damit verbunden waren für uns neben zahlreichen Verhaftungen alle wirtschaftlichen und seelischen Strapazen.“ [1]
1946 wurde sie Beisitzerin im Verwaltungsgericht und im Oktober desselben Jahres Abgeordnete der ersten frei gewählten Bürgerschaft nach dem Ende des Nationalsozialismus. Hier setzte sie sich besonders auch für die Verbesserung der sozialen Lage der Alten ein. In der Bürgerschaftssitzung vom 10. November 1948 erklärte sie zum Antrag ihrer SPD-Genossen um Erhöhung der Richtsätze der Sozialbehörde: „Meine Herren und Damen! Nach der Währungsreform hat sich eine erhebliche Verteuerung der Lebenshaltung bemerkbar gemacht. Die Preise für Ernährung, vor allem aber auch für alle notwendigen Anschaffungen, wie Schuhzeug, Textilien und Haushaltungsgegenstände, steigen täglich immer noch an, so daß schon die Menschen, die noch über Einkommen verfügen, ihre Not und Sorgen haben, sich auch nur das Notwendigste zu kaufen. Wieviel mehr werden aber noch all die alten Leute, die nur eine kleine bescheidene Rente beziehen, und all die Leute, die über keinerlei Einkommen verfügen und von der Sozialbehörde betreut werden, von der großen Teuerungswelle erdrückt. Um all diesen besonders bedrängten Menschen zu helfen, ersuchen wir den Senat um schleunigste Überprüfung der Richtlinien der Sozialbehörde.“ [2]
Text: Rita Bake