Christel Stegmann
(26.10.1919 in Hamburg - 19.07.2007)
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Neumünstersche Straße 36 (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756, Grab: M 19-209
Freiberufliche Tätigkeit in der Marktforschung. Von 1945 bis 1953 Mitglied der SPD. 1953 Landesvorsitzende und Mitbegründerin der Gesamtdeutschen Volkspartei. 1957 Eintritt in die FDP. Vorsitzende der Bezirksfraktion Hamburg-Nord, Kreisvorsitzende in Hamburg –Eppendorf, stellvertretende Landesvorsitzende, Vorsitzende von zwei Bundesparteiausschüssen.
Christel Stegmannn war von 1971 bis 1974 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Sie war verheiratet und hatte drei Kinder, die zu Beginn ihrer Bürgerschaftszeit vierundzwanzig, einundzwanzig und fünfzehn Jahre alt waren.
Christel Stegmannns politische Schwerpunkte als Abgeordnete lagen in den Bereichen Schule, Berufsbildung, Sport und Umwelt. Sie entschied sich gerade für diese politischen Felder, weil sie großes Interesse an der Entwicklung der Nachkriegsjugend zeigte.
Als politische ‚Erfolgserlebnisse bezeichnet sie Verkehrsverbesserungen, die Einführung von Werkklassen und die Arbeit des Untersuchungsausschusses „Müll“.
Als Niederlagen empfand sie die Situation der Flughafen- Anwohner und Anwohnerinnen und das „Auslöschen“ des Dorfes Altenwerder (wegen geplanter Hafenerweiterung). Eine Vereinbarung von Privatleben und Bürgerschaftsarbeit konnte erreicht werden, weil der Ehemann und die Kinder Christel Stegmann entlasteten: „Meine Kinder und mein Ehemann waren sehr interessiert am politischen Geschehen und haben mich deshalb unterstützt.“
Christel Stegmann schied aus der Bürgerschaft aus, weil sie aus der FDP austrat. Sie gab ein Fazit ihrer politischen Arbeit: „Viele meiner Wünsche und Vorstellungen wurden von der SPD abgelehnt. Nach zwanzig Jahren finde ich diese als Vorgaben der SPD wieder. Dies befriedigt mich, aber es geht mit Vernunft und ohne Parteibrille meist schneller.“
Text: Rita Bake