Marie Pfannenstiel
(13.6.1864 - 26.9.1927)
Direktorin eines Mädchenlyzeums
Holzdamm 10 (Wirkungsstätte)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof: Grab Lage AA 18
Geboren in Wismar kam Marie Pfannenstiel früh nach Hamburg und besuchte hier die Unterrichtsanstalten des Klosters Sankt Johannis. Sie war zunächst an der Thedsenschen Knabenvorschule tätig und kam danach in das Lyzeum Holzdamm 10, in dem sie später die Direktorin wurde.
Nach der Auflösung der Schule war Marie Pfannenstiel noch an der Frauenschule der vereinigten Lyzeen am Holzdamm tätig und später, nachdem sie ihr Erspartes, das ihr ein sorgenfreies Leben im Alter sichern sollte, durch den Währungsverfall eingebüßt hatte, trat sie in den Staatsdienst als wissenschaftliche Lehrerin an den Schulen für Frauenberufe in der Brennerstraße ein.
Neben ihren Beruf als Lehrerin war Marie Pfannenstiel wissenschaftlich tätig. Besonders beschäftigte sie sich mit der deutschen Literatur der Goethezeit und mit Weimar. Sie war Mitglied der Weimarer Goethe-Gesellschaft und der Hamburger Literarischen Gesellschaft.
Intensiven Briefwechsel pflegte sie mit Malvida von Meysenbug und zu ihren Freundinnen zählte die Schriftstellerin Ida Boy-Ed (Ida-Boy-Ed-Straße in Hamburg).
Ihr Gedenkstein befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf. Er wurde von ihren ehemaligen Schülerinnen errichtet. Es handelt sich dabei um eine Replik des „Goethe Steins“, den Goethe 1777 nach seinen Entwürfen in seinem Garten am Stern in Weimar hatte aufstellen lassen. Ein Würfel, darauf eine Kugel. Stein des guten Glücks.
Text: Rita Bake