Riwka Herszberg
(7.6.1938 Zdunska Wola bei Łódź – ermordet 20.4.1945)
Sechs Jahre alte Polin aus Zdunska Wola. Opfer des Nationalsozialismus. Kindermord in der Schule am Bullenhuser Damm (siehe Geschwister-Witonski-Straße)
Namensgeberin für: Riwka-Herszberg-Stieg in Schnelsen seit 1993
Riwka Herszberg war die Tochter eines Geschäftsführers einer Textilfabrik. Auf der Flucht vor den Deutschen wurde die Familie im Sommer 1944 gefangen genommen und ins KZ Auschwitz deportiert. Riwkas Vater Moszek Herszberg „wurde im Januar 1945 in das KZ Buchenwald gebracht und dort am 7. April 1945 ermordet. Riwka und ihre Mutter Mania waren im KZ Auschwitz zusammen im Frauenlager untergebracht. Riwka soll einem SS-Mann aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit seiner Tochter gefallen haben und dadurch der ersten Selektion entgangen sein. Am 23. November 1944 wurde Mania Herszberg in ein Außenlager des KZ Buchenwald in Lippstadt überstellt. Riwka Herszberg wurde am 28. November 1944 in das KZ Neuengamme gebracht und am 20. April 1945 (…) am Bullenhuser Damm ermordet.
Mania Herszberg überlebte und kehrte nach Polen zurück, um nach riwka zu suchen. Später emigrierte sie in die USA und lebte in Boston. Dort heiratete sie und nahm zwei Pflegesöhne an. Sie erfuhr 1979 von dem Schicksal ihrer Tochter, konnte Riwka aber auf den Fotos, die Dr. Kurt Heißmeyer bei den medizinischen Versuchen hatte anfertigen lassen, nicht erkennen.“[1]
Text: Rita Bake