Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Lore Feldberg-Eber Lore (Eleonore) Feldberg-Eber, verheiratete Eber

(4.5.1895 Hamburg, auf Grabstein 1894 – 27.9.1966 London) 
Malerin
Schenefelder Landstraße 5 in Dockenhuden bei Hamburg (Wohnadresse)
Am Bismarckstein 2 (Wohnadresse) 
Mörikestraße 24 in Dockenhuden (Atelier)
Glockengießerwall 23, Malschule für Damen (Ausbildung)
Platz der Republik, Altonaer Museum (Werke)
Jüdischer Friedhof Ilandkoppel: Erinnerung an Lore Feldberg-Eber an der Familien-Grabwand „Feldberg“, Grablage: A 10-72


Grabwand Feldberg
Familen-Grabwand der Familie Feldberg, Quelle: kulturkarte.de / Hans-Jürgen Schirmer

Lore Feldberg-Eber, Tochter aus großbürgerlichem Hause, besuchte ab ihrem Alter von 19 Jahren die Hamburger Malschule von Gerda Koppel 1917 ging sie nach München an die Schule für Freie und angewandte Kunst und dann für zwei Jahre nach Berlin. Nach der Rückkehr nach Hamburg ab 1919/1920 arbeitete Lore Feldberg-Eber als freischaffende Malerin. Sie war Mitglied der Hamburgischen Sezession, des Deutschen Künstlerbundes und des Altonaer Künstlervereins Außerdem wurde sie Ende der 1920-er Jahre Mitglied der GEDOK (Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnen).

1921 heiratete sie den Hamburger Exportkaufmann Moritz Eber. Er betrieb im Thaliahof in der Mönckebergstraße die Firma A., Eber & Sohn, die mit Rohgummi und Afrikaartikeln handelte. Lore feldberg-Eber bekam zwischen 1922 und 1927 drei Kinder. Hauspersonal versorgte den Haushalt und die Kinder, so dass die Künstlerin von morgens bis abends ungestört arbeiten konnte.

1927 zog Lore feldberg-Eber mit ihrem Mann und den Kindern in ein umgebautes Bauernhaus in die Schenefelder Landstraße. In der Mörikestraße 24, wo der Architekt Karl Schneider ein modernes Atelierhaus erbauen ließ, hatte Lore Feldberg-Eber ihr Atelier und lud dort viele Künstlerfreunde ein.

Die Kunsthistorikerin Maike Bruhns schreibt in ihrem Porträt über Lore Feldberg-Eber: „Lore Feldberg-Eber bekam mehrere Aufträge und stellte häufig in Hamburg und Berlin aus. Ihre Bilder zeigen eigenständige Malerei, orientiert an Paul Cézanne, Auguste Renoir und den Kubisten. Sie porträtierte bekannte Persönlichkeiten (…). Außerdem beschäftigte sie sich mit religiösen Themen, schuf Stillleben, Blumen- und Reisebilder. Besonders qualitätvoll fielen die Bilder vom Leben am Strand in Blankenese aus.“ 1)

Wegen der Verfolgung der Familie auf Grund ihrer jüdischen Herkunftwaren Lore Feldberg-Ebers Ausstellungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. So konnte sie nur noch im Jüdischen Kulturbund, der seinen Sitz in der Hamburger Hartungstraße hatte, ausstellen. Nachdem auch ihr Besitz enteignet worden war, emigrierte Lore Feldberg-Eber 1938 mit ihren Töchtern nach England; ihr Mann folgte der Familie. Maike Bruhns schreibt: „Im September 1940 wurde die Familie ausgebürgert, 1943 das malerische Werk der Künstlerin im Atelierhaus in Dockenhuden durch die Gestapo vernichtet, ihre Grafiksammlung und das Mobiliar wurden versteigert.“ 2)

Um sich in England finanziell über Wasser zu halten, gab Lore Feldberg-Eber Deutsch- und Kunstunterricht und porträtierte Studierende. Ihr Mann war drei Jahre lang interniert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie ihre künstlerische Tätigkeit wieder auf, fuhr auch jährlich nach Hamburg und setzte sich für die Versöhnung ein.