Ursula Falke
(5.3.1896 Hamburg – 25.10.1981 Hamburg)
Ausdruckstanz-Tänzerin
Curio-Haus, Rothenbaumchaussee (Wirkungsstätte)
Falke Schule: Holzdamm 46 (Wirkungsstätte)
Hartungstraße 15 (Wohnadresse)
Grab: Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756, Lage: AC 7, 109-13
Tochter des Schriftstellers, Lyrikers und Musiklehrers Gustav Falke (1853-1916), tänzerische Ausbildung an der Schule ihrer Schwester Gertrud Falke. Bis 1921 traten die Falke-Schwestern gemeinsam als Tanzpantomimen auf und hatten in dieser Zeit in zehn deutschen Städten über 50 Auftritte. Das Geschwisterpaar trat auch auf den Hamburger Künstlerfesten im Curiohaus auf. Sie waren die Stars der Ausdruckstanz-Szene.
Gleichzeitig studierte Ursula Falke an der Hamburger Kunstgewerbeschule bei Richard Luksch.
1913 eröffnete ihre Schwester Gertrud im zwei Jahre zuvor errichteten Curiohaus die erste Schule für Modernen Tanz in Hamburg. Zunächst gestaltete Ursula Falke die Prospekte und Plakate für die bald gemeinsam geführte Falke-Schule.
1914 besuchten die Schwestern einen Sommerkurs bei Rudolf Laban auf dem Monte Veritá in Ascona.
Ein Jahr nachdem Ursula Falkes Tochter Jorinde 1921 geboren worden war, heirate Ursula Falke den Vater ihres Kindes, ihren ehemaligen Kunstprofessor Richard Luksch. Er riet Ursula, sich ganz dem Tanz zu widmen. Sie befasste sich lebenslang aber auch mit dem Zeichnen, der Malerei und hin und hin wieder mit kleinen bildhauerischen Arbeiten.
Die Ehe hielt nicht, das Paar trennte sich. 1932 trat Ursula Falke mit ihrer neuen Tanz- und Lebenspartnerin Gertrud Zimmermann (1895-1962) im Curiohaus in dem von Hans Harbeck verfassten Tanzspiel mikro-makro im Bühnenbild von Richard Luksch auf. Im Zentrum der Bühne befand sich eine wie ein Ballon aufblasbare Figur, die den Namen Hipp, die ewige Dummheit trug und unverkennbar die Physiognomie Hitlers hatte.
Ab 1938 betätigte sie sich künstlerisch ausschließlich als Malerin. Sie verstarb in Bleckede.
Text: Nele Lipp, Rita Bake