Minya Diez-Dührkoop Minya Diez-Dührkoop (Julie Schulz, geb. Dührkoop)
(1873 Hamburg – 1929 Hamburg)
Fotografin
Jungfernstieg 34 (Fotoatelier: Wirkungsstätte)
Eppendorfer Landstraße 42 (Wohnadresse)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grabstelle: H 14-336 (erhaltenswertes Grabmal)
In der Hoffnung auf größere Filmaufträge ließ sich die Tänzerin Ursula Falke 1922 im renommierten Photoatelier von Minya Diez-Dührkoop portraitieren, das sich im „Heine Haus“ am Jungfernstieg 34 befand. Bedingt durch die Frauenbewegung war in den 20er-Jahren der Anteil der Frauen mit eigenen Portraitateliers ein wenig gestiegen. Minya Diez-Dührkoop war die Tochter des berühmten Portraitphotographen Rudolf Dührkoop, Vertreter der Kunstphotographie, der bei seinen Aufnahmen das Individuelle einer Person herausarbeitete und schablonenhaftes Portraitieren ablehnte. 1890 begann seine Tochter bei ihm ihre Ausbildung und entwickelte ein großes Talent. 1894 heiratete sie den Photographen Luis Diez. Sieben Jahre später wurde die Ehe geschieden. Im selben Jahr richtete Minya Diez-Dührkoop ein Atelier in Bremen ein und übernahm später den väterlichen Betrieb.
Minya Diez-Dührkoop war Mitglied des Kunstbundes Hamburg und sammelte moderne Kunst. Die Künstlerinnen und Künstler lernte sie über Portraitaufträge kennen. 1919 wurde Minya Diez-Dührkoop Mitbegründerin der Gesellschaft der Lichtbildner und hatte mit ihrem Photoatelier am Jungfernstieg großen Erfolg. Sie war u.a. befreundet mit dem Maler Max Pechstein, den sie auch förderte. War er in Hamburg zu Besuch, durfte er im Gästezimmer ihres Ateliers am Jungfernstieg übernachten. Dort weilte er 1919 für längere Zeit.
Text: Brita Reimers