Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Alice Herz Alice Herz, geb. Strauss

(25.5.1882 Hamburg – 17.3.1965 Detroit)
Pazifistin, Journalistin
Grindelallee 98 (bis 1884)
Hochallee 18 (bis 1891)
Grindelberg 42 (bis 1912) (Wohnadresse als Kind)


4172 Alice Herz Ausschnitt
Alice Herz, Bild: Privatarchiv Diane Herz

Alice Strauss war die Tochter jüdischer Eltern: Vater: Moritz Strauss, wahrscheinlich verstorben am 13.3.1920 und Rosalie geb. Cramer, geb. 13.8.1858 in Nordhausen, deportiert am 9.6.1943 nach Theresienstadt, gestorben dort am 2.12.1943. Alice Strauss hatte vier Geschwister: Irma (geb. 13.1.1885); Elsbeth (geb 5.8.1887); Käthe (geb. 9.1.1889) und Carola (geb. 9.9.1902).
Alice Strauss heiratete den Arzt Dr. Paul Herz. Mit ihm hatte sie zwei Kinder. Zwischen 1920 und 1933 lebte die Familie in der Akazienallee in Berlin-Mahlsdorf. Ihr blinder 13-jähriger Sohn Konrad und ihr Mann starben 1928/29. Nach dem Reichstagsbrand am 27.2.1933 emigrierte sie mit ihrer Tochter Helga (gestorben 2010 in Silver Srping, USA) in die Schweiz. Bis Mai 1940 lebten sie in Grenoble.
Alice Herz war dort Mitarbeiterin einer religiös-sozialen Wochenschrift. 1940 kam sie mit ihrer Tochter für drei Wochen in das Lager Camp de Gurs, bekam danach Asyl bei einem katholischen Pfarrer in einem Dorf in den Pyrenäen. 1942 gelangte sie über Kuba in die USA, wo sie in Detroit lebte. Sie schloss sich den Quäkern an, bekam wegen ihrer pazifistischen Einstellung – sie war u. a. Mitglied der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit - nicht die amerikanische Staatsbürgerschaft. Aus Protest gegen den Vietnamkrieg nahm sie sich durch Selbstverbrennung an einer Detroiter Straßenkreuzung das Leben. „In Japan rief man ihr zu Ehren den „Alice-Herz-Friedensfonds“ ins Leben, dessen Mittel u. a. den überlebenden Opfern des Atombombenabwurfs durch die USA zugute kommen.“ [1]

Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Alice_Herz