Gerda Krüger-Nieland
(22.6.1910 Bremen – 21.9.2000 Karlsruhe)
Juristin, Senatspräsidentin am Bundesgerichtshof
Hochallee 106 (Wohnadresse als Kind)
Tesdorpfstraße 18 (Wohnadresse)
Tochter des Reichsgerichtsrats Ludwig Nieland. Ihre Kindheit verlebte sie in Hamburg, studierte in Freiburg und Leipzig auf Wunsch ihres Vaters Jura. Sie selbst wollte eigentlich Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte studieren. Sie bestand ihre Examen mit Auszeichnung 1938. Sie promovierte über das Verlagsrecht. Gerda Krüger-Nieland durfte trotz der bestandenen Examen weder Richterin noch Rechtsanwältin werden. Obwohl Frauen formal das Recht hatten, in diesen Berufen tätig zu sein, konnten Frauen durch einen 1935 erfolgten Erlass des damaligen Reichsministers nicht mehr Richterinnen werden. Und auch die Möglichkeit, Rechtsanwältin zu werden, war den Frauen in der NS-Zeit versperrt, denn sie wurden nicht mehr zugelassen, weil sie zu dem anwaltlichen Probedienst ausgeschlossen wurden.
Da sich während des Zweiten Weltkrieges ein Mangel an Rechtsanwälten einstellte, konnten Frauen nun – so auch Gerda Krüger-Nieland – Vertretungen von als Soldaten eingezogenen Rechtsanwälten übernehmen.
1945 flüchtete sie von Görlitz, wo sie als Syndikus in einem Industriebetrieb gearbeitet hatte, nach Hamburg Hier ließ sie sich als Rechtsanwältin /Strafverteidigerin nieder und heiratete den Schauspieler und Intendanten Detlof Krüger. Das Ehepaar bekam einen Sohn.
1951 wurde Gerda Krüger-Nieland Richterin am neu gegründeten Bundesgerichtshof. 1965 erfolgte dann ihre Ernennung zur Senatspräsidentin des 1. Zivilsenats. Erstmals hatte eine Frau solch ein Amt inne. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1978 arbeitete Gerda Krüger-Nieland in dieser Funktion.
Sie erhielt viele Auszeichnungen, war Ehrenmitglied in der Internationalen Gesellschaft für Urheberrecht, erhielt von der GEMA die Richard-Strauss-Medaille.
Siehe: de.wikipedia.org/wiki/Gerda_Kr%C3%BCger-Nieland
Text: Rita Bake