Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Angelika Feldmann

(6.4.1914 in Hamburg St. Pauli - 5.4.2000 Hamburg)
Schauspielerin, Rundfunksprecherin, Fernsehansagerin
Adressen:
– Bunker, Heiligengeistfeld (hier die ersten Fernsehaufnahmen)
– NDR, Rothenbaumchaussee 132-134 und NDR-Fernsehen Hamburg-Lokstedt, Gazellenkamp


Am 25. Dezember 1952 verkündete Angelika Feldmann den Start des ARD-Gemeinschaftsprogramms (www.whoswho.de/bio/angelika-feldmann.html). Zwar war Deutschlands erste Frau im Fernsehen Irene Koss gewesen (siehe Eintrag in dieser Datenbank). Bereits 1950 war sie aus 60 Bewerberinnen „gecastet“ worden. Ähnlich wird es der Schauspielerin Angelika Feldmann ergangen sein, die ihr sechs Jahre später folgte: Zwischen 1956 bis 1959 führten beide abwechselnd für den damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) durchs TV-Programm. Zunächst wurde es versuchsweise drei Mal pro Woche für einige Stunden ausgestrahlt. Vor dem Hintergrund magerer Einkünfte aus dem TV-Job wagte es Angelika Feldmann, auch in einem Werbespot für Philipps aufzutreten. Prompt wurde sie 1959 von der Intendanz „als nicht mehr tragbar“ kaltgestellt (vgl. Artikel „Mit Anstand“ von Telemann in: Der Spiegel 27/1959).
Nach ihrer Tätigkeit als Ansagerin kehrte die ausgebildete Schauspielerin zur Bühne zurück. Bereits 1940 hatte Feldmann in dem Film „Kabinett Fulero“ ihren ersten Auftritt vor der Kamera. Es war das erste Fernsehspiel mit Musik im deutschen Fernsehen (de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Fulero). Daneben wirkte sie als Rundfunksprecherin in Hörspielen mit. Ab Mitte der 1960er Jahre übernahm sie vereinzelt Gastrollen in Serien wie „Die Männer vom K3“, „Die schöne Marianne“. In der dreiteiligen Literaturverfilmung „Der Stechlin“ nach Theodor Fontane gab sie 1975 die Frau Gundermann. In der Serie „Unsere Hagenbecks“ spielte sie Eleonore Straaten (Folgen „Affentheater“ und „Familienzwist“ 1991).
1982 wurde die gebürtige Hamburgerin mit der "Goldenen Kamera" für 30 Jahre Wirken im Fernsehen ausgezeichnet. 1987 spielte Angelika Feldmann neben Marika Rökk am St. Pauli-Theater. Nebenher arbeitete sie als freie Autorin: In einer Illustrierten schrieb sie zusammen mit Gisela Schlüter – in deren Sendung „Zwischenmahlzeit“ sie 1970 einen Gastauftritt hatte – eine Klatschkolumne.
Einen Tag vor Vollendung ihre 84. Lebensjahres verstarb sie 2000 in ihrer Geburtsstadt Hamburg.
Text: Dr. Cornelia Göksu