Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg

Ute Bromberger

(29.8.1937 Velten/Brandenburg – 18.3. 2004 Hamburg)
Journalistin; Pionierin NDR-Frauenfunk
Grindelallee 148, Isestraße 63 (Wohnadresse)


4301 Grab Ute Bromberger
Grabstein für Ute Bromberger, geschaffen vom Bildhauer Arthur Schmalhofer; Foto: Udo Grimberg, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de CC BY-SA 3.0 de, via Wikimedia Commons

Geboren wurde sie im ehemaligen Kreis Putzig (vor 1945 Bezirk Danzig/Westpreussen). Gemeinsam mit ihrer Schwester Barbara (Politologin Dr. phil. B. Bromberger) wuchs sie in Velten/Landkreis Oberhavel- Brandenburg auf; die Familie lebte später im Ruhrgebiet. Der Vater war Arzt, das Umfeld wohl kaum sozialdemokratisch, eher bildungsbürgerlich liberal [1].
Ute Bromberger absolvierte 1965 als angehende Journalistin eine sechsmonatige Volontärausbildung zur Rundfunkjournalistin im „Nachwuchsstudio“ des NDR bei dem Journalisten Axel Eggebrecht in Hamburg. Von 1966 bis 1970 war sie freie Mitarbeiterin des Rundfunks. Die darauffolgenden zwei Jahre arbeitete sie als Kulturredakteurin des NDR. 1972 übernahm sie dort die Leitung des Ressorts „Frauenfunk“ und im Jahre 1998 leitete sie zusätzlich die Abteilung „Feature“. Außerdem arbeitete Bromberger u. a. viele Jahre mit an der NDR-Sendung „Horizonte“. 2001 beendete sie ihre Berufslaufbahn beim NDR.
Unter dem Titel: „Die Pionierin vom Frauenfunk. Ute Bromberger nimmt nach rund dreißig Jahren Abschied vom NDR“, schrieb eine Journalistin im Juni 2001 im Hamburger Abendblatt: „Fast dreißig Jahre lang hat sie sich im NDR-Hörfunk für die Sache der Frauen eingesetzt, nie kämpferisch agitatorisch, aber immer mutig und engagiert (...). Als Ute Bromberger 1972 zum Frauenfunk beim NDR kam, war die kämpferische Phase der Frauenbewegung schon im Abklingen. Trotzdem gab es noch viele brisante Themen, die sie zu ihrem Anliegen machte: Abtreibung, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Gewalt gegen Frauen. Themen, die zum Teil auch heute noch zur Debatte stehen. Aktuelle Magazine und Live-Diskussionen wurden im Laufe der Jahre abgelöst vom Frauenforum,(...). Früher haben wir Probleme auch direkt mit Politikern erörtert. Das Frauenforum mit seinem Feature-Charakter hat andere Voraussetzungen. Da müssen die Themen unterhaltender verpackt werden’. Das ist Ute Bromberger so hervorragend gelungen, dass auch Männer sich vom Titel ihrer Sendung nicht abschrecken lassen.
Als Pionierin auf dem Gebiet der Sendungen für ältere Hörer erwies sich die NDR-Redakteurin mit der Sendereihe ‚Heute und morgen - für die ältere Generation’. Und auch die Ratgeber-Sendung ‚Was wollen Sie wissen?’ mit Dr. Jürgen Marcus wurde von ihr betreut“ (Zitat: Hamburger Abendblatt vom 28. Juni 2001 mit dem Kürzel „beh“).
Für ihr Lebenswerk zeichnete sie der Journalistinnenbund 2002 mit der Hedwig-Dohm-Urkunde aus.
Text: Dr. Cornelia Göksu