Toni Engel Toni Engel, geb. Blumenfeld
(27.6.1878 Berlin – 3.4.1971 Pittsburgh, Pennsylvania)
Ärztin für Frauen und Kinder, erste Kassenärztin Hamburgs
Rathausstraße 2 (1932) (Praxis)
Neuer Wall 16/18 (Praxis)
Moltkestraße 49 (Wohnadresse)
Eva Brinkschulte schreibt in ihrem Aufsatz über „Verfolgung und Widerstand“ über Toni Engel, die 1911 Hamburgs erste Kassenärztin und die fünfte niedergelassene Ärztin überhaupt in Hamburg war. (Die erste in Hamburg praktizierende Ärztin war Maria Wilhelmine Gleiss gewesen).
„Toni Blumenfeld“, so Eva Brinkschulte, „stammte aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie. (…) Im September 1899 legte sie das Abitur am königlichen Luisengymnasium in Berlin ab. Sie studierte danach zunächst ein Semester Philosophie und von 1900 bis 1905 Medizin in Berlin, Freiburg/Breisgau und München. 1905 beendet sie ihr Medizinstudium an der Universität Freiburg mit dem Staatsexamen und promovierte.“[1] 1906 wurde sie Assistenzärztin an der Universität Heidelberg. Von 1909 bis 1937 arbeitete sie dann als niedergelassene Ärztin in Hamburg.[2]
Sie war Mitglied im Bund Deutscher Ärztinnen. Verheiratet war sie mit dem Arzt Henry Engel. Das Paar hatte drei Kinder.
In der NS-Zeit wurde ihr 1938 die Kassenzulassung genommen und wenig später auch die Approbation. „Sie bat die ‚American Medical Women's Association‘ um Hilfe und erhielt für sich und ihren Mann das Affidavit. Sie gingen nach New Jersey, ihr Ehemann bereitete sich dort auf das State Board Examenination vor, sie arbeitete in Gelegenheitsjobs und als Kinderpflegerin. Sie zogen danach nach Dover, Ohio, wo Henry Engel eine Praxis aufmachte und seine Frau ihm in der Praxis half. Ihre Absicht war, ebenfalls das Examen nachzuholen. 1942 wird erwähnt, sie studiere, um ihr ‚state Board examination‘ zu bekommen. Im American medical directory wird sie als Ärztin jedoch nicht mehr erwähnt.“[3]